„Wenn jemand Raketen auf mein Haus abfeuerte, wo meine beiden Töchter nachts schlafen, würde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um das zu beenden“, sagte Obama laut der Zeitung „Ha´aretz“. „Und ich würde erwarten, dass die Israelis dasselbe tun.“ Der Senator wurde von Israels Außenministerin Zipi Livni, Verteidigungsminister Ehud Barak und dem Minister für Innere Sicherheit, Avi Dichter, begleitet.
Dichter erzählte von seiner 85-jährigen Mutter, die ihre Familie im Holocaust verloren habe und jetzt nahe der Küstenstadt Aschkelon in Angst vor Raketen aus dem Gazastreifen lebe. Zudem beschrieb er dem Amerikaner die Lage in Sderot vor der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas, die am 19. Juni in Kraft trat. Bis dahin war die Wüstenstadt täglich Angriffen ausgesetzt. In Sderot kam Obama auch mit Oscher Twito zusammen, der bei einem palästinensischen Raketenangriff schwere Verletzungen erlitten hatte.
Iran-Politik: Olmert fordert schnelles Handeln
Überdies traf sich Obama in Jerusalem mit dem israelischen Premier Ehud Olmert. Das Hauptthema ihres anderthalbstündigen Gesprächs war die iranische Bedrohung. Olmert sagte, nach israelischer Auffassung werde der Iran spätestens Anfang 2010 Atomwaffen herstellen können. Deshalb sei keine Zeit für eine auf lange Sicht angelegte Politik, sondern man müsse schnell handeln. Obama versicherte, dass er seine Iran-Politik mit Israel abstimmen werde, wenn er zum Präsidenten gewählt werde.
Treffen mit Abbas und Fajjad
In Ramallah sprach Obama mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem Premier im Westjordanland, Salam Fajjad. Aus dem Gazastreifen kam Kritik an dem Amerikaner. Dieser legitimiere die israelischen Verbrechen an den Palästinensern, so Hamas-Sprecher Fawsi Barhum.
Obama beendete seine Nahostreise mit einem Besuch an der Klagemauer in Jerusalem. Am Donnerstagmorgen flog er weiter nach Deutschland.