In dem Aufruf wird als Grund für die Boykottforderung unter anderem die Missachtung der Menschenrechte und der Konflikt zwischen China und Tibet angeführt. Jedoch beziehen sich die jüdischen Repräsentanten auch auf die guten Beziehungen Chinas etwa zum Iran, zu Syrien oder der Terrororganisation Hamas.
Der Aufruf soll nach Angaben der Zeitung bewusst im Kontext des Holocaust-Gedenktages veröffentlicht werden, der an diesem Freitag stattfindet.
„Wir sind tief beunruhigt über die Unterstützung Chinas für die Regierung im Sudan, die einen Genozid betreibt. Ebenso beunruhigt uns die Misshandlung der Menschen in Tibet, die Missachtung der Grundrechte ihrer eigenen Bevölkerung und die militärische Unterstützung Chinas des Iran und Syriens, als auch ihre Freundschaft zur Hamas“, heißt es in dem Dokument.
Gerade Angesichts des Holocaust und des Nationalsozialismus sehe man „die Verpflichtung, sich gegen eine gegenwärtige Ungerechtigkeit und Unterdrückung“ zu wenden. Rabbi Yitz Greenberg, früherer Vorsitzender des US-amerikanischen Holocaust-Gedenkrates, betonte jedoch, dass die Unterzeichner keine Parallelen zwischen dem Naziregime und China ziehen wollten. Vielmehr solle darauf hingewiesen werden, dass China, ähnlich wie die Nationalsozialisten 1936, die Olympischen Spiele zur „Ablenkung“ missbrauchten. Daraus sollten Athleten und Touristen Konsequenzen ziehen – und nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen.