„Wenn man Drogen kauft, ist man Teil der Kette“, meint ein Sprecher der Behörde laut der „Jerusalem Post“. Das Heroin in Israel komme aus dem Libanon. Der Handel „unterstützt Terrorzellen in Israel und Spionage gegen Israel. Dies unterstützt die Aktivitäten der Hisbollah“. Die Behörde ist seit 1988 im Auftrag des Büros des Premierministers tätig.
Der Umfang des jährlichen Drogenhandels in Israel wird auf 1,25 Milliarden Euro geschätzt. Dazu gehören etwa drei Tonnen Kokain, vier Tonnen Heroin sowie 20 Millionen Ecstasy- und LSD-Pillen. Nur ein geringer Anteil dieser Rauschmittel wird von den Strafverfolgungsbehörden entdeckt.
Hisbollah wollte israelische Drogenhändler freipressen
Die Anti-Drogen-Behörde führt ihre neue Kampagne hauptsächlich durch Anzeigen und Artikel in den Medien. Sie bezeichnet die Rauschmittel als „Bedrohung für die israelische Gesellschaft“ und das Geld als „strategische Bedrohung für das Land“. Laut einer polizeilichen Zeugenaussage vor der Knesset im Juli 2006 hat die Hisbollah einst Verhandlungen über die Herausgabe der Leichen von israelischen Soldaten dazu verwandt, die Freilassung israelischer Drogenhändler aus dem Gefängnis zu fordern.
Nach Auffassung der Regierung wird der Handel mit Rauschmitteln von kriminellen Organisationen kontrolliert. Terrornetzwerke nutzten ihn als Deckmantel, um Israel auszuspionieren und Terroristen ins Land einzuschleusen.
„Gefahr auch bei Marihuana aus Ägypten“
Auch vor dem Konsum von Marihuana warnt die Anti-Drogen-Behörde. Dieses Rauschgift werde zwar im ägyptischen Sinai angebaut und von dort aus durch Beduinen nach Israel geschmuggelt. „Doch es ist unbestreitbar, dass die Netzwerke, die zum Schmuggel von Marihuana eingerichtet wurden, außerdem zum Schmuggel von Personen und Waffen eingesetzt werden, vor allem für kriminelle Aktivitäten“, so ein Vertreter der Behörde. Nach Schätzungen der Strafverfolger werden in Israel jedes Jahr 100 Tonnen Marihuana verkauft.