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9/11-Bericht: Eilat war im Visier von Al-Qaida-Terroristen

WASHINGTON/JERUSALEM (inn) – Noch vor den Attentaten am 11. September 2001 in Amerika hatte die Terrorgruppe Al-Qaida auch einen Anschlag auf die israelische Küstenstadt Eilat geplant – das geht aus dem Bericht der Untersuchungskommission zu den Attentaten auf das World-Trade-Center und das US-Pentagon hervor.

Laut dem 567 Seiten umfassenden Untersuchungsbericht, der am Donnerstag in Washington vorgestellt wurde, hatte der oberste Al-Qaida-Stratege, Khaled Scheich Mohammed, Terroristenführer Osama bin Laden den Vorschlag unterbreitet, ein „saudisches Kampfflugzeug zu besorgen und die israelische Stadt Eilat anzugreifen“.

Der Vorschlag sei von Mohammed im Sommer 2001, also noch vor den Anschlägen am 11. September, geäußert worden. In dem Untersuchungsbericht heißt es weiter, Bin Laden habe „die Idee gefallen“, er habe seinen Chef-Strategen jedoch angewiesen, sich auf die Attentate in den USA zu konzentrieren.

Zur Vorbereitung der Anschläge am 11. September entsandte Mohammed zudem Anfang 2001 Mitglieder von Al-Qaida in die USA, die „potentielle wirtschaftliche und jüdische Ziele in New York“ ausfindig machen sollten. In dem Untersuchungsbericht wird immer wieder auf die Absicht von Al-Qaida hingewiesen, sowohl Anschläge gegen amerikanische als auch jüdische Einrichtungen geplant zu haben.

Al-Qaida wollte Verbindung zu Intifada schaffen

Zudem wird der Zusammenhang der 9/11-Attentate mit dem gewaltsamen palästinensischen Kampf gegen Israel aufgezeigt. Bin Laden habe Mohammed immer wieder gedrängt, das Datum der Anschläge vorzuverlegen, um so eine Verbindung zu dem Besuch Ariel Scharons auf dem Tempelberg in Jerusalem im September 2000 herzustellen.

Um die Al-Qaida-Anschläge als „Racheakt“ für Scharons Tempelberg-Besuch erscheinen zu lassen, habe Bin Laden zudem vorgeschlagen, aus zeitlichen Gründen „von Anschlägen mit Flugzeugen auf bestimmte Ziele abzusehen“, heißt es in dem Bericht.

Bin Laden habe dafür plädiert, Flugzeuge zu kidnappen und diese anschließend willkürlich zum Absturz zu bringen. Anschläge dieser Art hätten früher ausgeführt werden können. Mit derartigen Anschlägen habe Bin Laden ausdrücklich den „palästinensischen Aufstand gegen die von Israel besetzten Gebiete und die Beendigung der Präsenz von US-Streitkräften in Saudi Arabien“ unterstützen wollen.

Weitere ranghohe Mitglieder der Terrorgruppe wie der Taliban-Führer Mullah Omar drängten vor dem 11. September immer wieder darauf, nicht nur in den USA, sondern weltweit Juden anzugreifen, heißt es in dem Untersuchungsbericht weiter.

Israelischer Offizier: Initiative zum Widerstand gegen Entführer

Die Kommission kommt zudem zu dem Ergebnis, dass der frühere Offizier der israelischen Armee, Daniel Lewin, der sich an Bord der ersten entführten Maschine befand, die Initiative zum Aufstand gegen die Entführer ergriffen haben könnte. Als die Terroristen Mohammed Atta und Abdul Aziz al-Omari von ihren Sitzen im Flugzeug zum Cockpit gehen wollten, „wurde der Passagier Daniel Lewin von einem weiteren Entführer des Flugzeuges – offenbar Satam al-Suqami – mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt.“

Dieser Angriff auf Lewin sei mit hoher Wahrscheinlichkeit geschehen, weil der Israeli die beiden Attentäter auf ihrem Weg ins Cockpit stoppen wollte, so die Untersuchungskommission laut einem Bericht der „Jerusalem Post“.

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