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70.000 Palästinenser feiern Gründungstag der PFLP

GAZA (inn) - Zehntausende Palästinenser haben am Sonntag in Gaza den 42. Jahrestag der marxistisch-leninistischen Terror-Organisation "Volksfront für die Befreiung Palästinas" (PFLP) gefeiert. Der Führer der Gruppe im Gazastreifen, Rabah Muhanna, rief in seiner Ansprache zum bewaffneten Kampf gegen den "zionistischen Feind" auf.

Die in dem Gebiet regierende Hamas hatte keinen Marsch durch die Straßen von Gaza genehmigt. Die Feierlichkeiten fanden im „Palästina-Stadion“ statt. Sie standen unter dem Motto „Einheit, Standhaftigkeit und Widerstand – für den Sieg“. Muhanna forderte die verschiedenen Palästinensergruppen dazu auf, sämtliche Verhandlungen mit Israel einzustellen. Der Weg der Verhandlungen müsse für tot erklärt und alle Sicherheitsabkommen „mit dem Besatzer“ müssten beendet werden. Der PFLP-Führer rief weiter zur „Beibehaltung und Eskalation des Widerstandes im Allgemeinen und des bewaffneten Kampfes gegen den zionistischen Feind im Besonderen“ auf.

Die verschiedenen Palästinensergruppen drängte Muhanna zur Einheit. Dies sei für einen Sieg unerlässlich. Er forderte zudem die Entlassung aller politischen Gefangenen im Westjordanland und im Gazastreifen.

Laut der Nachrichtenagentur „Ma´an“ waren rund 70.000 Mitglieder und Unterstützer der PFLP bei den Feierlichkeiten anwesend.

Hintergrund

Die PFLP ist innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) die zweitgrößte Fraktion nach der Fatah-Partei. Sie wurde 1967 nach dem Sechs-Tage-Krieg von dem im Januar 2008 verstorbenen palästinensischen Arzt George Habasch gegründet. Bekannt wurde sie vor allem durch aufsehenerregende Terror-Operationen in den 60er und 70er Jahren. 1968 entführte sie ein EL AL-Flugzeug auf dem Wege von Rom nach Tel Aviv. Dabei kam ein Israeli ums Leben. Am 6. September 1970 entführten PFLP-Mitglieder drei Passagierflugzeuge der Gesellschaften PANAM, TWA und Swiss Air nach Jordanien.

Am 12. September wurden die drei Flugzeuge auf einem Flughafen nahe Amman vor laufender Fernsehkamera gesprengt, nachdem die Passagiere evakuiert worden waren. Diese Aktion war ein Auslöser des „Schwarzen September“, in dessen Verlauf jordanische Sicherheitskräfte schätzungsweise 10.000 Palästinenser töteten. Die PLO musste Jordanien verlassen und wich in den Libanon aus, womit die Zersetzung der „Schweiz des Nahen Ostens“ begann.

1971 ermordeten PFLP-Terroristen den jordanischen Premierminister Wasch Tel. Einer der Mörder trank vor laufender TV-Kamera vom Blut des ermordeten Politikers. Ein Anschlag auf den jordanischen Botschafter Said al-Rifai im selben Jahr misslang. Ein Jahr später war die PFLP maßgeblich an einem Massaker auf dem israelischen Flughafen Lod beteiligt, durch das 26 Menschen ums Leben kamen.

Auch der Anschlag auf die Olympischen Spiele 1972 in München geht auf das Konto der PFLP. 1973 ermordeten Aktivisten der Gruppe in der saudi-arabischen Botschaft in Khartum den amerikanischen Botschafter Cleo Noel und einen belgischen Diplomaten. Am 17. Oktober 2001 töteten PFLP-Mitglieder den israelischen Tourismusminister Rehavam Se´evi in einem Jerusalemer Hotel.

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