GAZA (inn) – Bisher haben sich 63 jüdische Familien aus dem Gazastreifen bereit erklärt, freiwillig ihre Häuser zu räumen und die Entschädigungszahlung anzunehmen. Dies teilte der Verantwortliche für die Durchführung des Rückzugsplanes, Jonatan Bassi, am Mittwoch mit.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, verhandelten laut Bassi weitere 800 Familien derzeit mit der Verwaltung. Die Ortschaft Nitzan zwischen Aschkelon und Aschdod sei darauf vorbereitet, 450 Familien aufzunehmen. Die meisten Siedler stammen demnach aus Neveh Dekalim, der größten Siedlung im Gazastreifen. Von den 1.700 jüdischen Familien werden sich offensichtlich 300 nur gewaltsam vertreiben lassen, schätzt Bassi.
Von den 450 erforderlichen Häusern sind bisher lediglich 100 errichtet worden. Dazu gehören auch eine Synagoge und eine religiöse Mädchenschule, die bisher in Neveh Dekalim existierten.
Bassi betonte vor Journalisten, dass jeder selbst entscheiden könne, wohin er ziehen wolle. Die meisten Bewohner der Siedlungen Ganim und Kadim im Westjordanland etwa hätten für sich eine Lösung gefunden. Für die Siedlung Homesch im Norden des Westjordanlandes müsse indes die Verwaltung für den Rückzug eine Lösung finden. Die Bewohner von Sa-Nur lehnten es ab, mit der Verwaltung zu sprechen.
Der Sprecher von Gusch Katif, Eran Sternberg, nannte die Pressekonferenz eine „Präsentation von Lügen im Dienste einer Diktatur“. Der Jescha Siedlerrat sagte, die Siedler seien stark und stünden „wie eine Wand gegen die Deportation und den psychologischen Krieg von Premier Ariel Scharon“.