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4.000 Häftlinge wollen in Hungerstreik treten

JERUSALEM (inn) – Mehrere Tausend palästinensische Gefangene wollen ab Mittwoch kommender Woche in einen Hungerstreik treten. Die Insassen von 20 israelischen Gefängnissen fordern öffentliche Telefone in ihren Zellen, das Entfernen der Glasscheiben zwischen ihnen und den Besuchern sowie ein Ende der Leibesvisitationen.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, kündigten etwa 4.000 Palästinenser an, ab dem 18. August in einen Hungerstreik zu treten. Ob sich auch Frauen an dem Streik beteiligen, ist bislang unklar. Jugendlichen wurde die Teilnahme verweigert.

Die Sicherheitsleute der Gefängnisse bezweifelten die Beweggründe der Insassen. Die wirkliche Motivation für den Streik sei in ihrer sinkenden Bedeutung im Bewusstsein der palästinensischen Öffentlichkeit zu suchen.

Der Inspektor des Schikma-Gefängnisses, Josef Mikdasch, sagte: „Sie wollen die Telefone nicht, um ihren Familien Hallo zu sagen. Sie wollen Terroristen Anweisungen geben.“ Bei den Leibesvisitationen habe man des öfteren Karten der Gefängnisse gefunden sowie Skizzen der Strecken, welche die Busse benutzen, wenn sie die Gefangenen vom Gericht in die Gefängnisse bringen, berichteten Beamte des Gefängnisses. Es gebe eine starke Zusammenarbeit zwischen den Insassen verschiedener Gefängnisse, hieß es weiter. „Das Ziel ist klar: einen Terror-Anschlag durchzuführen“.

Nach Gesprächen mit den Gefangenen wollten die Sicherheitsbediensteten einigen Forderungen nachkommen, etwa dass mehr Gefangene Besuche bekommen können. Das seien zwar nicht die Hauptpunkte der Forderungen gewesen, doch könne man den anderen Forderungen aus Sicherheitsgründen nicht nachkommen.

Der Chef der Gefängnissicherheit, Ja´akov Ganot, warnte, wenn der Hungerstreik starte, würde das für die Gefangenen weitere Einschneidungen bereits bestehender Privilegien bedeuten. Denkbar wäre etwa ein Ende der Besuche durch Familienangehörige sowie Fernseh- oder Radio-Verbot.

Am Freitag will sich der Minister für Öffentliche Sicherheit, Zachi Hanegbi, mit dem israelischen Polizeichef und anderen Beamten treffen, um über den Hungerstreik zu beraten.

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