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3D-Technik sichert letzte Tagebucheinträge des Astronauten Ramon

JERUSALEM (inn) - Wissenschaftler haben die Weltraum-Tagebuchaufzeichnungen des verstorbenen israelischen Astronauten Ilan Ramon restauriert. Es sind die letzten Aufzeichnungen des Raumfahrers vor der Explosion des Raumfahrzeugs "Columbia".

„Heute ist der erste Tage, an dem ich wirklich fühle, dass ich im Weltraum lebe. Ich bin nun ein Mann, der im Weltraum lebt und arbeitet, genau wie in Filmen.“ Das sind die ersten Einträge aus dem Reisetagebuch des Raumfahrers Ramon, der bei der Explosion des Raumfahrzeugs Columbia um Jahr 2003 verstarb. Am Mittwoch wurde die erste Seite des Tagebuchs der Presse als Beispiel der gegenwärtigen Aufbewahrungsmöglichkeiten vorgestellt.

Seine Aufzeichnungen wurden zwei Monate nach dem Unglück in einem Feld bei Texas gefunden. Obwohl das Tagebuch Feuer, Regen und Sonne ausgesetzt gewesen sei, sei es größtenteils in gutem Zustand, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Wissenschaftler der „Israelischen Polizei Abteilung für Identifikation und Rechtswissenschaft“ restaurierten die Überreste von Ramons Notizbuch mit einer computergestützten 3D-Technologie und Infrarotlicht.

„Ich denke, in dem Tagebucheintrag befinden sich Beobachtungen zu dem Höhepunkt aus Ramons Karriere“, sagte Michael Maggen, Direktor der Abteilung für Dokumentensicherung des israelischen Museums, welches das Tagebuch derzeit aufbewahrt. „Die beste Erhaltungsweise ist die naturgetreue Nachbildung. Man kann die Kopie dann für alles verwenden und das Original dabei nicht schädigen.“

Tagebuchkopie vorerst nur für Familie

Nur die Familie des verstorbenen Astronauten soll die Kopie des Tagebuchs erhalten. Für jedes Familienmitglied ist ein Exemplar bestimmt. „Wir warten schon ziemlich lange darauf“, sagte Ramons Witwe Rona. Sie musste kürzlich von ihrem Haus in Ramat Gan nach Jerusalem reisen, um sich die letzten geschriebenen Worte ihres Mannes anzuschauen. „Die Kinder sollen das Tagebuch sehen, das zu ihrem eigenen Leben gehört. Erst dann werden wir es der Öffentlichkeit preisgeben. Die erste Seite war eine, die ich nun veröffentlichen konnte.“

Die Tagebucheinträge geben Aufschluss über die tägliche Routine und besonderen Ereignisse an Bord eines Raumfahrzeugs. „Wir wachten leicht schwebend morgens auf. In einer ringförmigen Bewegung ‚gingen‘ wir zum ‚Familienzimmer‘ – Zähne putzen, Gesicht waschen und dann arbeiten. Dazu ein kleiner Schluck Kaffee.“ Weiter berichtet Ramon über einen Sturm, den er vom All aus beobachtet hatte: „Ich habe einen wunderbaren Blick auf ein heftiges Gewitter über Indien, Tibet, Nepal und Japan.“

Ilan Ramon starb am 1.Februar 2003 bei dem Zerfall des Raumfahrzeuges „Columbia“ in Texas. Er war der erste israelische Astronaut, der ins Weltall geflogen war.

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