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300 Millionen Euro Subventionen: Deutsche Kriegsschiffe für Israel

BERLIN / TEL AVIV (inn) – Die israelische Marine will zwei neue Korvetten aus deutscher Produktion kaufen. Deutschland unterstützt die israelische Aufrüstung mit 300 Millionen Euro.
Zur Auswahl stehen Kriegsschiffe der Art „Meko A100“

Die Tageszeitung „Ha‘aretz“ berichtet, die langwierigen Verhandlungen über den Kauf von zwei neuen Kriegsschiffen zwischen Deutschland und Israel seien abgeschlossen. Der Rüstungsdeal beläuft sich auf rund eine Milliarde Euro. Deutschland beteiligt sich mit einem Zuschuss von 300 Millionen Euro daran. Die Bundesregierung hatte bereits ein früheres Rüstungsprojekt des Vertragspartners mit 900 Millionen Euro subventioniert. Damals hatte Israel sechs U-Boote vom Typ „Dolphin“ im Wert von rund 2,3 Milliarden Euro bei der deutschen Industrie bestellt.
Die angeschlagene deutsche Marineindustrie freut sich über den neuen Milliardenauftrag, dem weitere Bestellungen folgen könnten. Denn Israel plane, so vermeldet es „Spiegel Online“, mindestens vier Kriegsschiffe in Auftrag zu geben. „Ha‘aretz“ hatte von einer Verhandlung um drei Korvetten berichtet. Mittlerweile berichten die deutschen und israelischen Medien von einem Deal um zwei Kriegsschiffe.

Berlin muss Rüstungsdeal noch bestätigen

Berlin hat die politische Einigung zur Finanzierung der Kriegsschiffe bisher weder bestätigt noch dementiert. Das Schweigen der Bundesregierung lässt darauf schließen, dass die bilateralen Verträge noch nicht unterzeichnet wurden, aber der Rüstungsdeal zustande kommen dürfte, mutmaßt „Spiegel Online“. Möglicherweise bedarf es noch der Zustimmung des Bundessicherheitsrates, bevor sich die Regierung öffentlich dazu äußert.
Israel erhofft sich seit Jahren zwei neue Korvetten von der Firma Thyssen Krupp Marine System AG (TKMS) in Kiel. Mit dem Kauf der beiden Kriegsschiffe möchte Israel seine Flotte modernisieren und seine Gasvorkommen im Mittelmeer schützen. Zwischenzeitlich hatte Deutschland die Rüstungsverhandlungen eingestellt. Die Bundesregierung wollte nicht, dass deutsche Korvetten genutzt werden, um Ziele im Gazastreifen unter Beschuss zu nehmen.

Sorge um möglichen Hisbollah-Anschlag

Die neuen Kriegsschiffe sollen in etwa doppelt so groß wie die bisherigen Sa‘ar-5-Korvetten werden und die wehrfähigsten Einheiten der israelischen Marine bilden. Die beiden Regierungen hatten ein Jahr lang über den Rüstungsdeal verhandelt. Die Sorge um einem möglichen Hisbollah-Anschlag auf die israelischen Gasvorkommen im Mittelmeer und das Milliardengeschäft, das der deutschen Marineindustrie zu Gute kommt, haben ihr Übriges getan und die Bundesregierung zur Kooperation bewegt. Ein Regierungssprecher von Angela Merkel wird im „Ha‘aretz“ zitiert, dass die Bundeskanzlerin zwar einiges an der Sicherheitspolitik Israels kritisiere, aber in dem Rüstungsdeal eine Chance sehe, die deutsch-israelische Beziehungen für die nächsten 20 Jahre zu stärken.

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