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30 Jahre Kommunität Latrun

LATRUN (inn) – Die Kommunität Latrun der Jesus-Bruderschaft Gnadenthal hat am vergangenen Sonntag ihr 30. Jubiläum gefeiert. Im Beisein vieler Freunde, Gemeindeleiter und anderer Kommunitäten blickten die Brüder auf eine bewegte Geschichte ihres Zentrums zurück, das auf dem Gelände des biblischen Emmaus gelegen ist.

„Am 4. September 1972 bekamen wir einen Brief von Propst Glatte mit der Bitte, Geschwister zu schicken ‚zur Verwirklichung eines kleinen Zentrums geistlicher Kraft für Versöhnung und Frieden in unserer hiesigen Umwelt‘. Am 5. September geschah das Blutbad an israelischen Sportlern in München. Und genau da bekommen wir eine Einladung nach Jerusalem!“ erinnerte sich Bruder Matthias.

Der Beginn der Arbeit in Latrun folgte ein Jahr später. Seitdem ist dort in den Ruinen einer alten Kreuzfahrerburg auf dem Gelände eines katholischen Trappistenklosters eine wichtige Begegnungsstätte für Christen aus ganz Israel gewachsen: Nicht nur ein intensives Gebetsleben, sondern auch Einkehrzeiten, Gebets- und Fastenwochen, Jugendfreizeiten, Begegnungen zwischen israelischen und arabischen Schülern und andere Veranstaltungen haben das Leben in Latrun geprägt. Brüderliche Beziehungen sowohl zu messianischen Juden wie auch zu arabischen Christen sind dabei entstanden, wovon auch die Grußworte der Pastoren Ruben Berger (Jerusalem) und Dschadalla Schihade (Beit Dschalla) Zeugnis gaben.

Abt Paulus vom Trappistenkloster Latrun bezeichnete das Miteinander der „lutherischen und katholischen Mönche“ in Latrun als ein lehrreiches Zeugnis gelebter Ökumene. Abt Eli habe seinerzeit großen Mut für Neues bewiesen, als er die evangelischen Brüder einlud, auf dem Klostergelände zu leben. Anfangs seien seine Mitbrüder sehr skeptisch gewesen. Aber seitdem habe sich vieles geändert: „Wenn Christen das Evangelium ernsthaft leben, können sie nicht anders als sich begegnen. Sie begegnen sich in Christus, sie begegnen sich in Gott. Die Spaltungen unter Christen kamen immer aus Mangel an Liebe. Möge das Band der Liebe neu gefestigt werden, damit auch die Einheit in der Lehre ein vorbereitetes Terrain findet.“

Neben der Kommunität in Latrun war Ende der 80er Jahre auch eine Schwesternkommunität der Jesus-Bruderschaft im Johanniter-Hospiz in Jerusalem entstanden und hatte dort die Anfänge für die heutige Arbeit der Jesus-Gemeinschaft und des Christus-Treff an diesem Ort gelegt.

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