TEL AVIV (inn) – Bei zwei Selbstmordattentaten sind am Sonntagabend mindestens 23 Menschen getötet und mehr als 100 zum Teil schwer verwundet worden. Außerdem kamen die beiden palästinensischen Attentäter ums Leben, die sich kurz nach einander nahe der ehemaligen zentralen Busstation in Tel Aviv in die Luft sprengten.
Der doppelte Selbstmordanschlag ereignete sich gegen 18:30 Uhr Ortszeit. Dutzende Rettungswagen befinden sich vor Ort, um die Verletzten zu versorgen. Die Polizei sperrte den Ort der Anschläge weiträumig ab.
Mindestens neun Menschen erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Die Verwundeten wurden in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Unter den Verletzten sind offenbar auch mehrere Kinder.
Zu den Attentaten bekannte sich sowohl die radikal-islamische Terrorgruppe Hamas als auch die Terrororganisation Jihad al-Islami. Nach Angaben der israelischen Polizei flohen nach dem Doppelanschlag zwei Palästinenser in einem Fahrzeug der Marke Honda von dem Tatort in Richtung Autonomiegebiet. Die beiden Männer brachten die Attentäter offenbar zu dem Ort der Anschläge. Noch am Abend begann die israelische Polizei in der Autonomiestadt Jenin mit der Fahndung nach dem Wagen und den Hintermännern der Anschläge.
Der alte zentrale Busbahnhof befindet sich an der Ecke der Straßen Naveh Sha’anan und Hagdud Ha’ivri im Süden der Küstenmetropole.
In der Gegend leben zahlreiche ausländische Gastarbeiter, die sich zum Teil illegal in Israel aufhalten. Die Polizei geht davon aus, daß sich viele der Verletzten bereits vor Eintreffen der Rettungswagen vom Tatort entfernt haben, um nicht in Krankenhäusern der Polizei in die Hände zu fallen. Das israelische Gesundheitsministerium rief daher illegale Gastarbeiter auf, sich in Krankenhäusern behandeln zu lassen. Die Einwanderungsbehörde werde am heutigen Sonntag als auch am Montag „nicht arbeiten“, heißt es in einem Bericht des israelische Fernsehens.
Gegen Mitternacht griffen israelische Kampfhubschrauber Ziele im autonomen Gazastreifen mit Raketen an.