JERUSALEM (inn) – Im Jahr 2005 ist die Zahl der palästinensischen Terroranschläge deutlich zurückgegangen. Vor allem die radikal-islamische Hamas hielt sich mit Attentaten zurück.
Wie der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Beit mitteilte, starben im vergangenen Jahr 45 Israelis bei Anschlägen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 60 Prozent – 2004 kamen noch 117 Israelis ums Leben.
Auf israelischem Gebiet gab es fünf Selbstmordanschläge: zwei in Netanja, einen in Tel Aviv, einen in Hadera und einen – ohne Opfer – in Be´er Scheva. Im Jahr 2004 hatten Palästinenser zwei Selbstmordattentate in Israel verübt.
Die Zahl der Angriffe durch Kassam-Raketen hat zugenommen. Insgesamt wurde Israel 337-mal vom Gazastreifen aus beschossen, teilweise mit mehreren Raketen auf einmal. Im Jahr 2004 gab es 307 derartige Angriffe.
Während des Höhepunktes der so genannten „Al-Aksa-Intifada“, 2002, forderte der Terror 450 israelische Todesopfer. Im vergangenen Jahr starb eine entsprechende Anzahl Israelis bei Verkehrsunfällen. Damit liegt die Zahl der Terror-Opfer 2005 bei einem Zehntel der Verkehrstoten.
Schin Beit und Armee führen den Rückgang des Terrors unter anderem auf die Verbesserung in ihren gemeinsamen Fähigkeiten zurück, Anschläge zu vereiteln und gegen Terrorgruppen vorzugehen. Der Sicherheitszaun wird hingegen nicht mehr als Hauptfaktor genannt, weil die Terroristen Wege gefunden haben, ihn zu umgehen.
Eine wichtige Ursache für die Abnahme der Anschläge sehen die Sicherheitskräfte in der Feuerpause – so unvollständig sie auch sein mag. Die Hamas wird für einen einzigen tödlichen Angriff verantwortlich gemacht – den Mord an einem Israeli, der zuvor entführt und nach Ramallah gebracht worden war. Hingegen hat der Dschihad al-Islami seine mörderische Tätigkeit gesteigert.