JERUSALEM (inn) – Seit Ausbruch der sogenannten „Intifada“ im September 2000 sind 1.945 Palästinenser von der israelischen Armee getötet worden – darunter sind 365 Personen, die nicht in terroristische Aktivitäten verwickelt waren. Unter diesen 365 Palästinensern sind 130 Kinder unter 16 Jahren. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“ unter Berufung auf Armeeangaben.
Dem Bericht zufolge könne man jedoch nicht in jedem Fall sagen, daß die Zivilisten durch israelische Kugeln getötet wurden. Viele von ihnen waren ins Kreuzfeuer geraten und könnten auch von palästinensischen Kugeln getroffen worden sein. Einige der Kinder seien erschossen worden, als sie Sprengsätze auf israelische Truppen warfen. In einigen Fällen seien die Sprengsätze allerdings bereits in den Händen der Kinder explodiert.
Ein Armeesprecher betonte jedoch, daß es „keine Rechtfertigung für die Tötung von Kindern gibt, auch dann nicht, wenn diese Molotow-Cocktails werfen“.
Armeeangaben zufolge wurden die anderen 1.580 Palästinenser hauptsächlich bei Zusammenstößen oder in Kämpfen mit israelischen Soldaten getötet. 441 der Getöteten waren Aktivisten der Terrorgruppen Hamas und Jihad al-Islami, 324 gehörten der Fatah-Partei von PLO-Chef Yasser Arafat und den Tanzim-Milizen, einer Untergruppe der Fatah, an. 329 Palästinenser waren Mitglieder des palästinensischen Sicherheitsdienstes und 69 gehörten der Demokratischen Front für die Befreiung Palästinas (DFLP) sowie der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) an. 417 der Palästinenser, die ums Leben kamen, hätten keiner Organisation angehört, sondern eigenständig Terroranschläge geplant oder ausgeführt.
Auf palästinensischer Seite wird die Zahl der getöteten Palästinenser mit 2.929 angegeben. Allerdings werden hier auch Selbstmordattentäter oder Terroristen, die bei Anschlägen ums Leben kamen, mit eingeschlossen.