TEL AVIV (inn) – Der 17-Jährige David Manschirov überlebte zweimal hintereinander einen Anschlag auf den Schnell-Imbiss im Süden Tel Avivs. Bei einem der blutigsten Anschläge seit zwei Jahren riss ein Palästinenser am Montag mit einer 13 Kilogramm schweren Bombe neun Menschen mit in den Tod.
Manschirov immigrierte vor einigen Jahren aus Aserbaidschan nach Israel, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Er lebt mit seinen Eltern in Tel Aviv. Bis zur neunten Klasse ging er in die Schule, doch dann musste er seine Eltern unterstützen.
Er arbeitete in der Küche des Schnell-Restaurants Rosch Ha´ir. Manschirov wurde sowohl beim ersten Anschlag auf den Imbis am 16. Januar als auch am Montag verwundet.
Im Sourasky-Krankenhaus in Tel Aviv sagte er gegenüber „Ha´aretz“, seit dem ersten Anschlag könne er nicht mehr allein schlafen, daher schlafe er mit seinem Vater in einem Zimmer. Sein Vater, Fisuli Manschirov, arbeitet als Putzmann, seine Mutter ist arbeitslos.
Nach dem ersten Anschlag war der Sohn aus finanziellen Gründen dazu gezwungen, weiter in dem Imbiss zu arbeiten. „Ich bin dorthin zurückgekehrt, weil es meiner Familie nicht sehr gut geht“, erklärt Manschirov. „Es machte keinen Unterschied, ob ich Angst davor hatte oder nicht, ich musste arbeiten.“
Beim ersten Anschlag ging er gerade vom Eingang in die Küche, um Servietten zu holen. Am Montag war es ähnlich, Manschirov ging in die Küche, um Sauce zu holen. Auch sein Cousin Jahoun Ismailov, der ebenfalls in dem Restaurant arbeitete, wurde am Montag verletzt. „Ich fiel hin und wurde gegen den Kühlschrank geschleudert“, erzählt Manschirov. „Mein Cousin und ich fingen an zu schreien. Wir sahen die Verletzten. Ein Freund von mir war am Bein getroffen worden, es war voller Blut.“