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16-jähriger Palästinenser wegen Anschlagsversuchs vor Gericht

JERUSALEM (inn) – Ein israelisches Militärgericht hat am Sonntag Anklage gegen einen 16-jährigen Palästinenser erhoben. Dem Jugendlichen werden versuchter Mord und unerlaubter Sprengstoffbesitz vorgeworfen.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, handelt es sich bei dem Palästinenser um Hussam Abdo. Soldaten hatten ihn am 24. März am Kontrollpunkt Hawara südlich von Nablus in Samaria verhaftet. Er trug acht Kilogramm Sprengstoff an seinem Körper.

In der Anklageschrift heißt es, Abdo sei von den Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden gesandt worden, die zur Fatah-Partei von PLO-Chef Jasser Arafat gehören. Er sollte sich am Hawara-Kontrollpunkt in die Luft sprengen. Dafür habe er umgerechnet rund 20 Euro erhalten.

Offenbar hatten andere Jugendliche den Kontakt zwischen Abdo und erwachsenen Mitgliedern der Terrorgruppe hergestellt. Seitens der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden gibt es widersprüchliche Angaben zu dem Vorfall. Mehrere Anführer wiesen den Vorwurf zurück. Mitglieder der Gruppe aus dem Flüchtlingslager Balata bei Nablus sagten jedoch, sie hätten Abdo gesandt.

Die Familie des Jugendlichen erklärte unterdessen, die Terrorgruppe habe es ausgenutzt, dass Abdo wegen seiner kleinen und schmächtigen Gestalt unter Komplexen litt. Nach der Festnahmen des Jungen im März hatte die Armee zunächst gemeldet, sie habe einen Zehnjährigen mit einem Sprengsatz verhaftet.

Das Gerichtsverfahren gegen Abdo soll am 8. Juli eröffnet werden. Falls er für schuldig befunden werden sollte, könnte er zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt werden.

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