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15 Palästinenser sterben bei Luftangriff

RAFAH (inn) – Die israelische Armee hat in der Nacht zum Dienstag mit ihrem geplanten Großeinsatz in Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. Bei mehreren Luftangriffen auf die Autonomiestadt wurden 15 Palästinenser getötet, mindestens 30 weitere wurden verletzt.

Einheiten der Armee waren mit Dutzenden Panzern, unterstützt von Kampfhubschraubern, in die Stadt vorgerückt. Im Schutz der Dunkelheit positionierten sich Soldaten auf Häusern und nahmen strategisch wichtige Punkte ein. Die Armee durchsuchte mehrere Gebäude. Palästinensische Augenzeugen sprachen von mehr als 45 Armeefahrzeugen.

Während des Einsatzes feuerten Soldaten von Kampfhubschraubern aus mehrere Raketen auf Gruppen bewaffneter Palästinenser ab. Bei den Luftangriffen kamen mindestens 15 Palästinenser ums Leben, darunter sind auch drei Kinder. Armeeangaben zufolge handelt es sich bei neun der Getöteten um „gut bekannte Mitglieder von Terrorgruppen“.

Wie der israelische Rundfunk berichtet, hatten sich die Terrorgruppen Hamas, Dschihad al-Islami und der militärische Arm der Fatah-Partei von PLO-Chef Jasser Arafat verbündet und für den Armee-Einsatz vorbereitet. „Wir kämpfen entweder gemeinsam und siegen, oder wir kämpfen als Einzelne und verlieren“, heißt es in einer Erklärung der drei Gruppen.

Der Generalstabschef der israelischen Armee, Mosche Ja´alon, erklärte unterdessen am Dienstagmorgen vor Journalisten, dass Israel nicht die Absicht habe, „Massen von Häusern“ in Rafah zu zerstören. Der Einsatz richte sich gegen die „Infrastruktur des Terrors“ in der Stadt. Gebäude würden dann abgerissen, wenn es die Sicherheitslage erfordert oder wenn unter ihnen Schmuggeltunnel gefunden werden, so Ja´alon. Israel habe jedoch bereits vor der Operation dafür gesorgt, dass die Einwohner Rafahs mit Lebensmitteln und Wasser versorgt werden. Diejenigen, deren Häuser abgerissen würden, erhalten Notunterkünfte.

„Wenn die Palästinenser den Abriss von Häusern verhindern wollen, müssen sie den Waffenschmuggel stoppen. … Die Palästinenser wollen jedoch offenbar lieber Waffen schmuggeln, als die Leben ihrer Einwohner zu schützen“, sagte der Generalstabschef weiter.

Er wies darauf hin, dass die so genannte „Philadelphi-Route“ – eine Pufferzone zwischen dem Gazastreifen und Ägypten – laut den Oslo-Abkommen unter israelischer Kontrolle steht. In den vergangenen drei Jahren hätten Palästinenser dort jedoch Dutzende Tunnel gegraben, durch die sie Waffen von Ägypten schmuggelten. Israel habe in den vergangenen Jahren immer wieder die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) dazu aufgerufen, gegen den Schmuggel vorzugehen, dies jedoch ohne Erfolg. Israel sei jetzt gezwungen, selbst Maßnahmen zu ergreifen.

Bei einer Explosion in einem Wohnhaus in Rafah kam in der Nacht zum Dienstag zudem ein Kommandeur der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden ums Leben. Offenbar hatte er einen Sprengsatz vorbereitet, der versehentlich explodierte.

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