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So wenig Regen wie seit Jahrzehnten nicht mehr

Der Regen bleibt aus: Der Norden Israels hat seinen trockensten Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. Davon betroffen sind Natur und Landwirtschaft.
Tiefstand: Der See Genezareth hat derzeit zu wenig Wasser

TIBERIAS (inn) – Die Niederschlagsmenge am See Genezareth hat einen Tiefstand erreicht, wie es ihn seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gegeben hat. Das gab die Israelische Wasserbehörde am Dienstag bekannt. Grund für den Tiefstand sei der trockenste Februar, der im Norden Israels jemals gemessen wurde.

Der See habe im Februar nur 10 Prozent des üblichen Niederschlags erhalten, berichtet der Nachrichtendienst „Jerusalem Online“. Der Wasserstand sei daher nur um 22 Zentimeter anstatt der üblichen 60 Zentimeter gestiegen,.

Zu wenig Druck

Der Wasserstand liege derzeit 20 Zentimeter unter der „Unteren Rote Linie“ bei 212 Metern unterhalb des Meeresspiegels. Die „Untere Rote Linie“ markiert den Stand, der für die Wasserqualität noch akzeptabel ist. Normalerweise sorgt der Druck des Wassers dafür, dass Salzwasserströme unter dem See nicht aufsteigen. Fällt der Druck aufgrund des Wassermangels, besteht die Gefahr, dass sich Salz- und Süßwasser vermischen. Das hat Auswirkungen auf die Umwelt.

Auch die Landwirtschaft ist vom Tiefstand betroffen. Die Behörde hat fast vollständig aufgehört, Wasser aus dem See zu pumpen, meldet der Nachrichtendienst „Jewish Telegraph Agency“. Regionalpolitiker haben die israelische Regierung um Hilfe gebeten.

Trockener Herbst

Für den Sommer erwarten die Experten, dass die Wasserknappheit zunimmt. Andere Teile Israels erhalten Wasser aus dem Mittelmeer, das in insgesamt fünf Entsalzungsanlagen aufbereitet wird. Ein solches Wasserversorungs-Projekt werde zwar auch für Galiläa in Betracht gezogen, sagte Amir Givati von der Wasserbehörde dem Armeeradio. Die Umsetzung würde aber noch Jahre dauern.

Die Februar-Trockenheit betrifft auch andere Gegenden im Norden. Der Golan hat nur 9 Prozent des üblichen Regenschlags erhalten, der Kibbutz Kfar Blum in der nördlichen Hulaebene 16 Prozent. Bereits der vergangene Herbst war in Israel besonders niederschlagsarm. Deshalb befanden sich der Wasserstand und die Stromschnelligkeit der Flussläufe im Norden auf einem Allzeittief.

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels hieß es, der Wasserstand des Sees habe einen Jahrhundert-Tiefstand erreicht. So hatten es mehrere israelische Medien übereinstimmend berichtet. Das trifft jedoch nicht zu – es geht um den ausbleibenden Niederschlag.

Von: df

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