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Heinz ist kein Ketchup mehr

JERUSALEM (inn) – In Israel gilt Ketchup der Marke „Heinz“ nicht mehr als Ketchup. Der Tomatengehalt sei zu gering, meint das Gesundheitsministerium. Aber eine Lösung scheint in Sicht.
Wann ist ein Ketchup ein Ketchup? In Israel wurde diese Frage entschieden – zumindest vorläufig.

Für viele gilt „Heinz“ als die Ketchup-Marke schlechthin, doch in Israel ist sie nun vorerst ihres Markenkerns beraubt: Weil der Gehalt an Tomaten zu gering sei, darf das Produkt nicht mehr als „Ketchup“ bezeichnet werden, sagte das Gesundheitsministerium. Die korrekte Bezeichnung laute nun „Tomatenwürze“, berichtet die Tageszeitung „Ha’aretz“.
Der Entscheidung ging eine Kampagne des israelischen Herstellers „Osem“ voraus, der zwei Drittel des in Israel konsumierten Ketchups verkauft. Im Januar behauptete „Osem“, „Heinz“ belüge seine Kunden. Die Verpackung verspreche einen Anteil an Tomatenkonzentrat von 61 Prozent. Tatsächlich seien es 21 Prozent. Israelischer Standard sei 41 Prozent.
„Osem“ hatte sich mit diese Botschaft an die Supermärkte und Verkäufer in Israel gewandt. Der Vertreiber von „Heinz“ in Israel, „Diplomat“ widersprach zunächst dem Vorwurf. Nun plant er eine Petition, um die israelische Definition von „Ketchup“ zu ändern. Dem Vernehmen nach hat „Diplomat“ die Unterstützung des Gesundheitsministeriums.
Doch wie es sich in einer anständigen Demokratie gehört, kündigt sich auch hier bereits Widerspruch an. Die Verbraucherschutz-Abteilung von „Histadrut“, des Dachverbands der Gewerkschaften Israels, ist gegen die Petition. Dabei seien die Kinder im Blick, sagte ein Sprecher: Sie sollten in ihrem Ketchup so viele Tomaten wie möglich essen. (df)

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