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Hamas: Mossad für Tod eines Drohnenexperten verantwortlich

Ein Drohneningenieur wird in Tunesien auf offener Straße erschossen. Mehrere Verdächtige werden festgenommen. Die Hamas beschuldigt Israel, ihren „Kommandeur“ getötet zu haben.
Das Attentat ereignete sich in der Nähe der tunesischen Stadt Sfax

TUNIS (inn) – Die Hamas macht den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad verantwortlich für den Tod des tunesischen Drohnenexperten Mohammed al-Sawari. Dieser wurde am Donnerstag nahe der Stadt Sfax, etwa 270 Kilometer südöstlich von Tunis, in seinem Fahrzeug aus kurzer Distanz erschossen. Er sei in den vergangenen zehn Jahren Kommandeur des bewaffneten Hamas-Flügels gewesen, teilte die islamistische Organisation mit.

Der katarische Sender „Al-Dschasira“ berichtet auf seiner Internetseite, die Attentäter hätten vier Mietwagen benutzt. Zwei Handfeuerwaffen und Schalldämpfer seien nach Angaben des Innenministeriums beschlagnahmt worden. Ein Gerichtssprecher aus Sfax, Murad Turki, sagte dem Radiosender „Schems FM“, acht tunesische Staatsbürger seien festgenommen worden. Ein Verdächtiger sei ein tunesischer Journalist, der in Ungarn arbeitet. Zwei weitere Verdächtige, unter ihnen ein Belgier marokkanischer Abstammung, befänden sich noch auf freiem Fuß.

Der Luftfahrtingenieur Al-Sawari war an der Entwicklung von unbemannten Flugzeugen beteiligt. Die Hamas bestätigte, dass er führend an ihrem Drohnenprogramm mitgewirkt habe. Die Arbeit des 49-Jährigen habe „zu den Siegen“ der Organisation während der israelischen Militäroperation des Sommers 2014 beigetragen. Der militärische Flügel gab bekannt: „Die Ermordung von Kommandeur Mohammed al-Sawari in Tunesien ist eine Erinnerung für alle arabischen und muslimischen Nationen, dass der zionistische Feind und seine Agenten frei in der Region umherstreifen, ihre schmutzigen Rollen spielen.“ Es sei an der Zeit, dass diese verräterische Hand abgehackt werde.

Auf Twitter veröffentlichte die Hamas ein Poster von Al-Sawari mit einer Drohne und dem Logo des bewaffneten Flügels. Dazu schrieb die islamistische Gruppe: „Die Ermordung ist eine Aggression gegen die Gruppe. Der Feind sollte wissen, dass das Blut dieses großen Kommandeurs nicht vergeblich vergossen wurde.“

Tunesien ermittelt gegen „ausländische Elemente“

In einer offiziellen Mitteilung aus Tunesien vom Sonntag hieß es indes: „Der Staat ist verpflichtet, die Verbrecher zu verfolgen, die in den Mord an Mohammed al-Sawari verwickelt sind, ob auf heimatlichem oder ausländischem Boden. Er wird alle rechtlichen Mittel nutzen und sich an internationale Konventionen halten.“ Die Ermittlungen enthüllten die Beteiligung ausländischer Elemente. Israel wird laut der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“ nicht erwähnt.

Der Bruder des Getöteten sagte einem Hamas-Magazin: „Der israelische Mossad hatte ein Interesse an seiner Ermordung. Neulich erhielt er Morddrohungen.“ Die russische Ehefrau und die Mutter seien Zeuginnen des Mordes geworden. „Er arbeitete in der Stille. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass er in Aktivitäten des palästinensischen Widerstands verwickelt war“, ergänzte der Bruder.

Der israelische Minister ohne Geschäftsbereich, Zachi Hanegbi, sagte dem Fernsehsender „Kanal 1“: „Ich hoffe, diese Angelegenheit wird uns nicht zugeschrieben werden. Sie hat nichts mit uns zu tun und keiner der Festgenommenen gehört zu unseren Verbündeten.“

Von: eh

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