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Weiterer Terroranschlag bei Ofra: Zwei Soldaten getötet

Wieder verübt ein Palästinenser bei Ofra einen Terroranschlag. Zwei Soldaten kommen dabei ums Leben, zwei Zivilisten sind schwer verletzt. Unterdessen ist das notentbundene Baby des Anschlags vom Sonntag gestorben.
Einsatzkräfte vor Ort: In Giv'at Assaf hat ein Palästinenser zwei Israelis getötet

OFRA / JERUSALEM (inn) – Bei einem Anschlag in Samaria sind am Donnerstagmorgen zwei Soldaten ums Leben gekommen, zwei Zivilisten wurden schwer verletzt. Der Attentäter beim Außenposten Giv’at Assaf nahe der Siedlung Ofra war aus einem Auto ausgestiegen und hatte das Feuer auf eine Menschengruppe an einer Bushaltestelle eröffnet. Dies meldet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Sicherheitskräfte schossen ihn an, ihm gelang jedoch die Flucht.

Der Anschlag ähnelt dem vom Sonntag, bei dem zunächst sieben Israelis, darunter eine Schwangere, verwundet wurden. Wegen innerer Verletzungen und Blutungen mussten die Ärzte im Jerusalemer Scha’arei-Zedek-Krankenhaus eine Notgeburt des 30 Wochen alten Fötus vollziehen. Sein Zustand war zunächst stabil, begann sich dann aber zu verschlechtern. Am Mittwochabend ist das Baby gestorben. Der Junge wurde noch am selben Abend auf dem Ölberg beigesetzt. Die Familie gab ihm den Namen Amiad Jisrael. Dessen Großvater, Rabbi Raphael Isch-Ran, erklärte bei der Trauerfeier den Namen: Er bedeute, dass das jüdische Volk für immer im Land bleiben werde.

Terrorist bei Festnahmeversuch getötet

Staatspräsident Reuven Rivlin und Premierminister Benjamin Netanjahu äußerten öffentlich ihr Beileid. Fast zeitgleich gelang es den israelischen Sicherheitskräften in Kobar, einem Dorf nördlich von Ramallah, den Hauptverdächtigen des Anschlags festzumachen. Es handelte sich um den 29 Jahre alten Salah Barghuti. Er widersetzte sich seiner Verhaftung, eröffnete das Feuer auf die israelischen Soldaten und wurde angeblich getötet.

Barghuti ist der Sohn von Omar Barghuti, einem bekannten Hamas-Vertreter im Westjordanland. Angeblich war Salah Barghuti der Anführer der Zelle, die für den Terroranschlag verantwortlich ist. Am Mittwochabend veröffentlichte der israelische Geheimdienst eine offizielle Verlautbarung, wonach weitere an dem Anschlag beteiligte Palästinenser verhaftet worden seien und verhört würden. Zudem wurde bei Ramallah ein weißes Auto entdeckt, das dem Fahrzeug des Terrorangriffs „sehr ähnlich“ sei. Der Feuerüberfall wurde mit Sicherheitskameras gefilmt. Noch muss geprüft werden, ob es sich um das selbe Auto handelt.

Sorge um Pressefreiheit

Im Rahmen der Razzien bei der Suche nach den Tätern haben israelische Soldaten auch die Büros der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA in Ramallah gestürmt und durchsucht. Sie beschlagnahmten Filme der Sicherheitskameras.

Am Dienstag hat der deutsche Botschafter in „Palästina“, Christian Clages, der Nachrichtenagentur WAFA einen „Solidaritätsbesuch“ abgestattet. Ohne den Anschlag an der Bushaltestelle erwähnt zu haben, äußerte er per Twitter Sorge um die Pressefreiheit: „Die muss auch für palästinensische Medien gelten.“

Von: Ulrich W. Sahm

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