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Palästinensischer Jugendlicher ersticht Juden im Westjordanland

Bei einem Messerangriff im Westjordanland ist ein israelisch-amerikanischer Jude getötet worden. Die Eltern des palästinensischen Angreifers hatten die Behörden zuvor gewarnt. Nach einem Streit mit dem Vater war der 17-Jährige verschwunden.
Ein Vater von vier Kindern kam am Sonntag bei einem Messerangriff ums Leben (Symbolbild)

JERUSALEM / RAMALLAH / JATTA (inn) – Eine Warnung der Eltern des Angreifers an die Behörden gab es im Vorfeld: Ein palästinensischer Jugendlicher hat am späten Sonntagvormittag im Westjordanland nahe der Gusch-Etzion-Kreuzung einen Israeli mit einem Messer erstochen. Das Opfer ist Ari Fuld, Vater von vier Kindern, aus der jüdischen Ortschaft Efrat in Judäa. Er erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Trotz seiner Wunden jagte der 45-jährige Fuld seinen Angreifer und schoss auf ihn. Auch ein bewaffneter Zivilist schoss auf den flüchtenden Attentäter. Dieser wurde in einem moderaten Zustand mit zahlreichen Schussverletzungen ins Hadassah-Krankenhaus auf dem Skopusberg eingeliefert. Der Angriff ereignete sich vor einem Einkaufszentrum im Westjordanland, das von Israelis und Palästinensern besucht wird.

Zuvor hatten die Eltern des 17-jährigen Chalil Dsch. aus der Ortschaft Jatta südlich von Hebron sowohl Israel als auch die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) informiert. Das berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“. Der Vater hatte laut eines Vertreters der PA die palästinensischen Sicherheitskräfte unterrichtet, dass sein Sohn nach einem Streit am Sonntagmorgen verschwunden sei. Er hatte sich mit dem Jugendlichen darüber auseinander gesetzt, dass er zur Schule gehen solle. „Aber der Sohn weigerte sich und dann schlug der Vater seinen Sohn“, erklärte der PA-Vertreter.

Mutter warnte Soldaten vor geplantem Anschlag des Sohnes

Der Vater habe den Behörden allerdings nur vom Verschwinden berichtet und nicht, dass sein Sohn einen Anschlag plane. Deswegen informierten die palästinensischen Sicherheitskräfte auch nicht ihre israelischen Kollegen. „Wir wussten nicht, dass er plante, einen Messerangriff durchzuführen“, sagte der Offizielle der „Times of Israel“.

Doch die Mutter sei zum nahegelegenen Checkpoint Meitar gegangen und habe den Soldaten gesagt, dass ihr Sohn einen Anschlag plane, erklärt die israelische Armee. Das war ungefähr zu der Zeit gewesen, als tatsächlich der Angriff passierte. Laut Armee habe die Mutter keine genauen Angaben dazu gemacht, wann und wo ihr Sohn nach ihrer Einschätzung eine Attacke ausführen will.

Ehefrau: „Bist stets auf die Gefahr zugerannt, anstatt vor ihr wegzulaufen“

Bei der Beerdigung in der Nacht zum Montag nahmen Tausende Menschen Anteil und trauerten um den 45-jährigen amerikanisch-israelischen Juden. Fulds Familie will ihn als Helden in Erinnerung behalten – er habe sich pro-israelisch engagiert und sich für seine Familie und sein Land eingebracht. Seine Frau Miriam Fuld sagte: „Du bist stets auf die Gefahr zugerannt, anstatt vor ihr wegzulaufen, und du hast nie einen Kampf abgebrochen, weil du wusstest, dass du im Recht warst.“

Die israelische Armee führte eine Razzia im Elternhaus des jugendlichen Terroristen in Jatta durch. Die Truppen sollen zudem die Zerstörung des Gebäudes vorbereiten. Zudem befragten die Sicherheitskräfte Familienmitglieder des Angreifers.

Premier kondoliert Familie

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Knessetsprecher Juli Edelstein besuchten Sonntagnacht Angehörige des Terror-Opfers. Auf Twitter schrieb der Premier: „Ich traf heute Abend die wundervollen Eltern und Brüder des Helden Israels, Ari Fuld. Ich habe sie im Namen des ganzen Volkes Israel in ihrer schrecklichen Trauer umarmt. Wir leben von Helden wie Ari. Wir werden uns immer an ihn erinnern.“

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas (Fatah) zeigte sich „wütend“ über den Angriff. Er betonte allgemein gehalten, dass er Gewalt verurteile. Durch Gewalt würde jeder verlieren.

Die Terror-Organisation Hamas im Gazastreifen und der palästinensische Islamische Dschihad hießen die Attacke am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung willkommen: „Wir begrüßen den Messerangriff in Bethlehem, der mit den Tötungen unseres Volkes während des Marschs der Rückkehr zusammenfiel“, zitiert die Zeitung „Jerusalem Post“. Und weiter hieß es: „Der Angriff macht deutlich, dass unser Volk die Jerusalemer Intifada fortsetzen möchte. Der Besatzung mit allen notwendigen Mitteln zu widerstehen, ist unser legitimes Recht.“

Der UN-Gesandte für den Nahen Osten, Nickolay Mladenov, kondolierte den Angehörigen des Opfers. „Ich spreche der Familie von Ari Fuld, einem israelisch-amerikanischen Zivilisten, der gestern im Westjordanland erstochen wurde, mein Beileid aus“, twitterte er. „Jeder muss aufstehen und Terror verurteilen“, forderte Mladenov.

Von: mab

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