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Ein Toter und fast 1.000 Verletzte bei Protesten im Gazastreifen

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern im Gazastreifen und Soldaten sind am Wochenende Hunderte Palästinenser verletzt worden. Doch die Teilnehmerzahl an den von der Hamas initiierten Massenprotesten geht zurück.
Auch bei der jüngsten Demonstration vom Freitag setzten Demonstranten Reifen in Brand – obwohl Israel ihre Einfuhr mittlerweile gestoppt hat und es einen Mangel an Reifen in dem Gebiet gibt (Archivbild)

GAZA (inn) – Bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten an der Grenze zum Gazastreifen sind am Wochenende fast 1.000 Palästinenser verletzt worden. Die meisten von ihnen erlitten Atembeschwerden aufgrund des Einsatzes von Tränengas durch die Armee. Ein Mann wurde getötet.

Dem Aufruf der Hamas zu den Massenprotesten gegen Israel waren am Freitag deutlich weniger Menschen gefolgt als in den Wochen zuvor. Die Armee sprach von rund 10.000 Teilnehmern, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet. Bei dem ersten Protestmarsch am Freitag vor zwei Wochen waren es noch etwa 30.000 Menschen. Die Demonstranten versuchten, den Grenzzaun zu beschädigen und zu überwinden. Sie warfen Brandsätze auf Soldaten und setzten israelische Flaggen, Reifen sowie Poster von US-Präsident Donald Trump, Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und dem saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman in Brand.

Drachen mit Brandbomben bestückt

Die Demonstranten ließen zudem einen Drachen steigen, an dem ein Molotowcocktail befestigt war. Er fiel auf ein Feld in Israel nahe des Kibbutz Kissufim und ging dort in Flammen auf. Die Feuerwehr konnte den Brand jedoch schnell löschen, so dass kein weiterer Schaden entstand. Es war bereits das dritte Mal in der vergangenen Woche, dass durch solch einen Angriff Brände in Israel ausgelöst wurden.

Die Armee ging unter anderem mit Scharfschützen gezielt gegen palästinensische Angreifer vor. Dabei wurde am Freitag ein Palästinenser getötet. „Die Armee wird die Beschädigung des Sicherheitszaunes und der Infrastruktur, die israelische Bürger schützt, nicht zulassen und gegen gewalttätige Unruhestifter und Terroristen vorgehen“, heißt es in einer Erklärung des Militärs.

Seit Beginn der Proteste am 30. März sind bislang 34 Palästinenser ums Leben gekommen. Die Hamas will die Proteste zur „Befreiung Palästinas“ bis Mitte Mai fortsetzen lassen. Zur geplanten Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem soll der sogenannte „Marsch der Rückkehr“ eskalieren.

Ägyptische Vermittlung gescheitert

Wie die „Times of Israel“ berichtet, hat am Wochenende eine ägyptische Delegation unter der Leitung von Sameh Nabil vom Geheimdienst den Gazastreifen besucht. Sie habe die Hamas-Führung gebeten, die Proteste einzustellen. Kurz nach der Abreise der Ägypter verkündete Hamas-Führer Chalil al-Haja jedoch, die Demonstrationen würden fortgesetzt, „bis sie ihre Ziele erreicht haben“.

Vier Terroristen getötet

Am Samstag wurden bei einer Explosion im Gazastreifen nahe des Grenzzaunes zudem vier Mitglieder des Islamischen Dschihad getötet. In einer Erklärung der Terrorgruppe heißt es dazu, die Männer seien bei „Vorbereitungen“ ums Leben gekommen. Dem israelischen Armee-Radio zufolge hatten die Palästinenser in einem Fahrzeug Sprengstoff transportiert. Dieser sei ungeplant explodiert. Die Armee wies jegliche Beteiligung an dem Vorfall zurück.

Von: dn

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