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„Klein, aber oho!“

Drei Tage lang haben Firmen, Wissenschaftler und Regierungsbeamte die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen und sich zu vernetzen. Auf der Konferenz CyberTech 2018 tauschen sie in Vorträgen und Diskussionen ihre Erkenntnisse aus, um gegen künftige Angriffe im Internet gerüstet zu sein.
Auf der Konferenz konnten sich die Teilnehmer über ihre Ideen austauschen

TEL AVIV (inn) – „Klein, aber oho!“ In etwa so lässt sich die Aussage von David Petraeus bezüglich der Cyberindustrie in Israel zusammenfassen. Von 2011 bis 2012 war Petraeus Direktor des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA. In einem Vortrag auf der CyberTech 2018 sagte er: „In jeder Hinsicht ist Israel ein kleines Land, aber im Bereich Cyber ist es eine Supermacht.“

Die zahlreichen Vorträge und Podiumsgespräche beschäftigten sich mit dem Bereich der Datensicherung und den Handlungen nichtstaatlicher Akteure, die die die Fähigkeit haben, ganze staatliche oder private Systeme zu stören. So seien vor allem Verkehrssysteme, die Wasserversorgung, Ölraffinerien und Kommunikationssysteme in Gefahr.

„Neigung zur Kreativität seit der frühesten Kindheit“

Die Referenten riefen dazu auf, über Ländergrenzen verstärkt zusammenzuarbeiten. Laut Jigal Unna, Generaldirektor des israelischen nationalen Cyberdirektorates des Regierungsbüros, habe Israel „viele Vorteile im Bereich der Cybersicherheit: der Pflichtarmeedienst in der technologisch orientierten israelischen Armee sowie eine generelle soziale Neigung zu Kreativität, Unternehmertum, Innovation und Technologie seit der frühen Kindheit“. Doch die Bedrohung sei global und daher die Zusammenarbeit unabdingbar.

In einem Bericht des konferenzeigenen Magazins „CyberTech 2018“ berichtet ein 37-jähriger Mitarbeiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schabak über die Herausforderungen seiner Arbeit in der Cybereinheit. Oft werde er gefragt, ob er nicht lieber im privaten Bereich arbeiten würde, weil er da sicher mehr Geld bekäme. Der vierfache Familienvater antwortet: „Wie könnte ich denn aufgeben, Menschenleben zu retten, um mit Computerspielen oder Abrechnungsprogrammen zu arbeiten?“

Unna betonte das „hohe Level der Innovation und Kreativität“ im Bereich der israelischen Cybersicherheit. Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht wurden für 2017 genau 420 Firmen in Israel gezählt, die sich mit Cybersicherheit beschäftigen. Das waren 41 mehr als im Vorjahr. Etwa 70 neue Startups seien 2017 gegründet worden, darunter eine steigende Zahl von Firmen, die sich mit der Sicherheit des Internet befassten.

Netanjahu: Herausforderungen gemeinsam bewältigen

Im Grußwort für „CyberTech 2018“ schrieb Premierminister Benjamin Netanjahu den Teilnehmern der Konferenz: „CyberTech 2018 ist eine Gelegenheit für Unternehmer, Wissenschaftler, Geschäftsleute und politische Führer, ihre Ideen auszutauschen und die notwendigen Beziehungen für eine künftige Zusammenarbeit zu knüpfen. Durch unsere Zusammenarbeit können wir einfacher und erfolgreicher die Herausforderungen bewältigen, mit denen wir in unserer sich permanent verändernden Welt konfrontiert sind.“

Seit 2014 findet die Cyberkonferenz in Israel jährlich statt. Sie gilt als die größte Konferenz außerhalb der USA, die sich mit Cybertechnologie beschäftigt. Nach Angaben des Veranstalters nahmen in diesem Jahr 15.000 Teilnehmer aus über 80 Ländern an der dreitägigen Konferenz teil, die am Mittwoch zu Ende ging. CyberTech 2018 bot zahlreichen Startups und Firmen, aber auch Regierungsorganisationen, die Möglichkeit, ihre Angebote vorzustellen. Auch der Schabak, der Auslandsgeheimdienst Mossad sowie die Cybereinheit der Polizei nutzten das Forum, um bei jungen Leuten um Nachwuchs zu werben.

Von: mh

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