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Sportler im Namen des Terrors

JERUSALEM / RIO DE JANEIRO (inn) – Ein palästinensischer Fußballspieler hat ein Sportvisum dazu missbraucht, sich mit einem Hamas-Vertreter in Katar zu treffen. Sein Geständnis hat der Inlandsgeheimdienst Schabak am Mittwoch veröffentlicht.
Ein palästinensischer Fußballer war in doppelter Mission unterwegs – im Namen des Sports und im Namen des Terrors.

Dem Bericht des Schabak zufolge reiste der 22-jährige Nationalspieler Samah Fares Muhamed Marawa aus der Stadt Kalkilija im Westjordanland am 15. April nach Katar, um dort mit seiner Mannschaft zu spielen. In dem Scheichtum traf er sich dann mit dem Hamas-Mitglied Talal Ibrahim Abd al-Rahman Sarim. Dieser übergab dem Fußballer Geld, ein Handy und Nachrichten für Vertreter der radikal-islamischen Gruppe in Kalkilija.
Der Inlandsgeheimdienst nahm am 21. April Sarim fest, eine Woche später auch Marawa. Letzteren beschuldigte der Schabak, seinen Status als Fußballspieler „auf zynische Weise ausgenutzt“ zu haben, berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Streit um Reisefreiheit

Der Fall bestätigt israelische Befürchtungen, dass einige palästinensische Fußballer ihre Reisevisa und sportliche Einrichtungen dazu nutzen, um terroristischen Aktivitäten nachzugehen. Daher beschränkt der jüdische Staat die Reisefreiheit für sie. Der palästinensische Fußballverband hat sich deswegen beim Weltfußballverband FIFA beschwert.
Um in dem Streit zu vermitteln, reiste FIFA-Präsident Sepp Blatter Ende Mai eigens in die Region (Israelnetz berichtete). Dabei schloss er aus, Israel von der gegenwärtig stattfinden FIFA-Konferenz in Rio de Janeiro zu bannen, wie es die Palästinenser gefordert hatten. „Wer könnte Maßnahmen gegen ein gutes FIFA-Mitglied in die Wege leiten?“, fragte der Schweizer damals. An diesem Mittwoch forderte er auf der Konferenz Israel jedoch auf, die Beschränkungen zu lockern. „Zusammenarbeit ist entscheidend“, betonte Blatter laut der israelischen Tageszeitung „Ha‘aretz“.

Keine gemeinsame Verständigung

Auch der Vorsitzende des palästinensischen Fußballverbandes, Dschibril Radschub, forderte Israel auf, dem „Leiden“ ein Ende zu setzen. Blatter lobte die israelische Delegation dafür, nicht negativ auf Radschubs Aufruf geantwortet zu haben, sondern „im sportlichen Geist des Fair Play ruhig geblieben zu sein“.
Während der FIFA-Konferenz sollten beide Seiten ein gemeinsames Memorandum unterschreiben, um der Beilegung des Konfliktes näher zu kommen. Zu diesem Zweck hatte die FIFA vor einem Jahr auch eigens eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Doch Blatter zeigt sich demütig: „Die Probleme zwischen Israelis und Palästinensern währen nun schon seit mehr als 50 Jahren. Es ist unmöglich, sie binnen eines Jahres zu lösen.“

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