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Mossad: Seit Jahren vermisste iranische Juden wurden ermordet

JERUSALEM (inn) – Vor rund 20 Jahren verschwanden acht iranische Juden spurlos auf der Flucht nach Israel. Jetzt hat der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad das Schicksal der Vermissten aufgeklärt: Sie wurden ermordet.
Traurige Gewissheit: Die Angehörigen erfahren, dass die Vermissten ermordet wurden.

In den Jahren 1994 und 1997 hatten insgesamt elf Juden in vier Gruppen versucht, aus dem Iran zu fliehen. Doch sie kamen niemals in Israel an. Am Donnerstagabend teilte der langjährige Mossad-Agent David Meidan den Angehörigen von acht der Vermissten mit, dass die Juden nicht mehr am Leben seien. Der Geheimdienst untersuche weiter, was den übrigen drei Iranern widerfahren sei. Das letzte Lebenszeichen von ihnen gab es 1997.
Meidan hat 35 Jahre für den Mossad gearbeitet. Er war Unterhändler bei den Verhandlungen um die Freilassung des entführten Soldaten Gilad Schalit (Israelnetz berichtete). Im Juni 2012 beendete er die Tätigkeit für den Geheimdienst, teilte aber mit, er stehe bei Bedarf weiter zur Verfügung. Premierminister Benjamin Netanjahu forderte ihn demzufolge auf, die Untersuchungen zum Verbleib der Vermissten weiterzuführen.
Nach eigenen Angaben hat der Mossad vor Ort eine zuverlässige Quelle aufgetan. Dadurch erfuhr er, dass die acht Juden getötet worden seien. Wo, wann und von wem sie ermordet wurden, gab der Geheimdienst nicht bekannt. Das israelische Oberrabbinat hat die Quelle für glaubwürdig erklärt. Das ist wichtig, weil etwaige Ehefrauen von Vermissten dadurch offiziell als Witwen anerkannt werden und wieder heiraten können.
Meidan sagte laut einer Mitteilung aus dem Büro des Regierungschefs: „Zuallererst ist es eine große nachrichtendienstliche Leistung, dass es gelungen ist, eine glaubwürdige Quelle in einer nicht einfachen Region in die Hände zu bekommen. Sie hat zuverlässige Informationen gegeben, auf deren Grundlage ein Bild davon erhalten wurde, was das Schicksal von acht der elf Vermissten war. Wir teilen heute den Familien mit, dass sich der Kreis geschlossen hat.“
Netanjahu teilte mit: „Ich sende den Familien meine Beileidswünsche und hoffe, dass sie in der Information, die sie erhalten haben, Trost finden werden. Wir werden weiter alles Nötige tun, um jegliche mögliche Information über unsere Vermissten zu erlangen.“
Im Jahr 2000 hatte Israel offiziell bekanntgegeben, dass es nach den elf Juden suche. Bis dahin hatten sich die Israelis um sachdienliche Hinweise bemüht, ohne die breite Öffentlichkeit zu informieren. Der damalige Vorsitzende der „Jewish Agency“, Sallai Meridor, erklärte die internationale Kampagne gegenüber der Tageszeitung „New York Times“: „Die ursprüngliche Annahme war, dass es für die Iraner leichter sein würde, positiv zu reagieren, wenn man sich diskret an sie wendet. Aber diese Annahme hat sich nicht als richtig erwiesen. Und wir denken nicht, dass die Familien noch länger warten sollten. Es ist Zeit für Antworten.“

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