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Hat der Mossad-Agent in Dubai gemordet?

DUBAI (inn) – Gemäß unbestätigten arabischen Berichten soll „Mr. X“ (Ben Zygier) an der Ermordung des Hamas-Waffenhändlers Mahmud al-Mabhuh im Januar 2010 in Dubai teilgenommen haben. Der Mossad-Agent hatte sich im Dezember 2010 im Ajalon-Gefängnis das Leben genommen.
Medien spekulieren über eine Beteiligung von "Mr. X" an dem Mord an einem Hamas-Waffenhändler in Dubai.

Ben Zygier, ein australischer Jude, der nach Israel ausgewandert war, wurde in Israel zunächst nur als „Mr. X“ bekannt. Im Januar 2010 war eine Gruppe angeblicher Mossad-Agenten gefilmt worden, wie sie sich als Tennisspieler verkleidet zu dem Zimmer des Hamas-Mannes Al-Mabhuh begab. Dort wurde der Waffenhändler später tot aufgefunden (Israelnetz berichtete). Die Polizei von Dubai hatte später die echten oder gefälschten Pässe der vermeintlichen israelischen Agenten veröffentlicht, darunter auch deutsche, australische und neuseeländische Pässe.
Der israelische Nachrichtendienst „Ynet“ beruft sich auf die kuwaitische Zeitung „Al-Dscharida“, die aus „westlichen Quellen“ erfahren haben will, dass Ben Zygier einer der Agenten in Dubai gewesen sei. Nach dem Mord an Mabhuh soll er sich den Behörden in dem Emirat gestellt und um Schutz ersucht haben. Im Gegenzug soll er Dubai die echten Namen der beteiligten israelischen Agenten verraten haben.
Weil dieser Verrat andere Mossad-Agenten akut gefährdet hätte, soll Israel gemäß dem Zeitungsbericht das Versteck von Zygier ausfindig gemacht haben. Ähnlich wie der Atomspion Mordechai Vanunu, der nach seiner Entführung nach Israel zunächst auch als „Mr. X“ im israelischen Gefängnis festgehalten worden war, sei Zygier gekidnappt und nach Israel gebracht worden.
Der Mord an Mabhuh, den Israel niemals offiziell eingestanden hat, führte 2010 zu erheblichen Spannungen zwischen dem Mossad und Geheimdiensten befreundeter westlicher Länder, darunter auch Australien. Denn deren Pässe seien für eine Mission des Mossad verwendet worden, die mit einem Mord endete.
„Ynet“ betonte, dass es keine Bestätigung aus anderer Quelle für diesen Hintergrund zu Zygier gebe.
In der Nacht zum Donnerstag ist in Israel ein richterliches Veröffentlichungsverbot aufgehoben worden, das den israelischen Medien jegliche Berichterstattung über diesen Fall unterbunden hatte, obgleich der Fall in Australien und im Internet längst Schlagzeilen machte.
Die Befehlshaberin der israelischen Militärzensur, Brigadegeneralin Sima Vaknin, erklärte im Rundfunk, dass nicht die Zensur das Veröffentlichungsverbot ausgesprochen habe. Es habe sich vielmehr um ein richterliches Verbot gehandelt, das für die gesamte Presse bindend war, ähnlich wie in anderen Ländern das Verbot, volle Namen oder Bilder von Verdächtigen zu publizieren.
Aus dem Bericht bei „Ynet“ geht hervor, dass im Widerspruch zu manchen Medienberichten Zygier durchaus einem Richter vorgeführt worden war, jedoch unter strengster Geheimhaltung und dass er in Untersuchungshaft saß. Der bekannte Anwalt Amnon Sichroni, der Zygier noch einen Tag vor seinem Tod gesehen hatte, behauptete gegenüber „Ynet“, dass Zygier alle gegen ihn vorgebrachten Beschuldigungen zurückgewiesen habe. Sichroni verriet nicht, welcher Vergehen Zygier verdächtigt worden ist.

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