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Von Katar finanziertes Wohngebiet eingeweiht

Katar ist kräftig am Wiederaufbau des Gazastreifens beteiligt. Bei der Einweihung eines neuen Stadtteils kündigte es bereits weitere Spenden an. Der Gesandte des Emirats für den Gazastreifen lobt unterdessen die gute Kooperation mit den Israelis.
Die Einweihung des neuen Stadtteils „Hamad“ – benannt nach dem früheren Staatsoberhaupt von Katar, Scheich Hamad Bin Chalifa al-Thani

CHAN JUNIS (inn) – Die Hamas hat am Samstag in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen ein neues Wohnviertel eingeweiht. Den Bau der Häuser hat das Emirat Katar finanziert. Dessen Emir Tamim Bin Hamad al-Thani kündigte zudem weitere 100 Millionen Dollar für den Wiederaufbau in dem Küstengebiet an.

An der Einweihungsfeier nahmen unter anderen Katars Sondergesandter für den Gazastreifen, Muhammad al-Amadi, und Hamas-Führer Ismael Hanije teil. Die Wohnungen in dem neuen Stadtteil „Hamad“ sind für Palästinenser bestimmt, deren Häuser während der Kämpfe zwischen der radikal-islamischen Hamas und Israel im Sommer 2014 zerstört wurden. 2.224 von insgesamt 3.200 Wohnungen sind fertiggestellt. Ein erster Teil des Wohngebietes wurde bereits im vergangenen November eingeweiht. Derzeit pausiert das Projekt, bis weitere zugesagte Gelder eingetroffen sind und neues Land erworben wurde.

Hanije kündigte bei der Zeremonie an, 25 Millionen Dollar der neuen Spende aus Katar sollen für den Bau eines Krankenhauses in Rafah verwendet werden. 10 Millionen Dollar seien für ein Behandlungszentrum in Gaza für Menschen mit Behinderung vorgesehen. Zudem sollen neue Stromleitungen errichtet werden.

„Exzellente“ Beziehungen zu Israelis

Al-Amadi äußerte sich zudem gegenüber der israelischen Presse. Seine Regierung unterhalte „exzellente“ Beziehungen mit israelischen Vertretern, erklärte er laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Dem Bericht zufolge sei es das erste Mal, dass ein offizieller Vertreter Katars mit der israelischen Presse spreche. „Ich bin in Kontakt mit hochrangigen israelischen Vertretern und Behörden, und die Beziehung ist großartig“, sagte Al-Amadi weiter. Der „Koordinator der Regierungsaktivitäten in den (Palästinenser-)Gebieten“ (COGAT), Generalmajor Joav Mordechai, sei einer seiner Verhandlungspartner. Al-Amadi zufolge seien es in einzelnen Fällen palästinensische Vertreter, die eine Verbesserung der Lage für die Palästinenser im Gazastreifen behinderten.

Al-Amadi leitet das katarische „Nationale Komitee für den Wiederaufbau von Gaza“. Er hat den Status eines Botschafters. Zudem dient er als Vermittler zwischen Israel und der Hamas. Israel verlangt von der Hamas die Freilassung dreier Israelis sowie die Übergabe der sterblichen Überreste zweier Soldaten, die 2014 im Gazastreifen getötet wurden. Im Gegenzug fordert die radikal-islamische Organisation die Freilassung palästinensischer Häftlinge.

Keine Einigung im Energie-Streit

Der Katari vermittelt zudem in der Energiekrise zwischen der Hamas und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Die Menschen im Gazastreifen leiden derzeit unter der schlimmsten Energieknappheit seit Jahren. Schuld daran sind vor allem die palästinensischen Führungen in Gaza und Ramallah. Sie können sich unter anderem nicht auf die Bezahlung des Stroms einigen. Laut Al-Amari gibt es einen Vorschlag für eine Lösung des Problems. Israel habe der Idee bereits zugestimmt, die PA jedoch noch nicht. „Wir haben die Einrichtung eines technischen Komitees vorgeschlagen, frei von Politikern. Dieses wäre für das Energie-Problem in Gaza verantwortlich“, so Al-Amadi. Dem Ausschuss sollten Experten aus Gaza, Katar und der Vereinten Nationen angehören.

Wie Al-Amadi weiter mitteilte, habe seine Regierung Israel auch den Bau eines Flughafens und eine Hafens im Gazastreifen vorgeschlagen. Auch die Errichtung eines Industriegebietes sei derzeit im Gespräch.

Von: dn

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