Suche
Close this search box.

US-Botschaft entschuldigt sich für Foto von Friedman

Ein Foto von US-Botschafter Friedman sorgt für Furore: Darauf posiert er mit einem Bild, auf dem der Felsendom durch den jüdischen Tempel ersetzt ist. Die Botschaft beteuert, es sei dem Diplomaten untergeschoben worden.
Botschafter Friedman war sich nach eigener Aussage des prekären Bildes nicht bewusst (Archivbild)

BNEI BRAK (inn) – Es sollte ein Routinebesuch bei einer Wohltätigkeitsorganisation werden, die von der Botschaft der USA Unterstützung erhält: „Achija“ kümmert sich in Bnei Brak bei Tel Aviv um Kinder mit Lernschwächen und deren Integration. Am Dienstag hat sich Botschafter David Friedman vor Ort ein Bild von der Arbeit des ultra-orthodoxen Werkes gemacht. Dazu gehörte natürlich auch ein Fototermin – der allerdings wegen einer eigenwilligen Aktion hohe Wellen schlägt.

Während Friedman mit Mitarbeitern von „Achija“ posierte, hielt ein Angestellter ohne Absprache eine gerahmte Luftaufnahme vor ihn. Darauf ist der Jerusalemer Tempelberg dargestellt, auch die Al-Aqsa-Moschee ist zu sehen. Anstelle des Felsendomes findet sich allerdings eine Nachbildung des antiken jüdischen Tempels.

Botschaft beschwichtigt

Das Foto von Friedman mit der Bildmontage löste Entrüstung aus. Die US-Botschaft versuchte, auf Twitter zu beschwichtigen: Der Diplomat „war sich des Bildes nicht bewusst, das vor ihn geschoben wurde, als das Foto gemacht wurde. Er war zutiefst enttäuscht darüber, dass jemand einen Vorteil aus seinem Besuch in Bnei Brak ziehen würde, um eine Kontroverse zu schaffen“. Weiter hieß es: „Die US-Politik ist völlig klar: Wir unterstützen den Status quo auf dem Haram al-Scharif/Tempelberg.“

Laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ forderte die Botschaft eine Entschuldigung von „Achija“. Die Organisation gab sich zerknirscht und teilte mit, die Aktion sei nicht von ihr gebilligt worden: „Ein Angestellter der Organisation Achija hat dem Botschafter ein Poster gereicht, das nicht von Achija, der Botschaft oder dem Botschafter genehmigt war.“ Sie bitte „aus tiefstem Herzen“ um Verzeihung. Der betroffene Mitarbeiter sei zur Rede gestellt worden und habe sich entschuldigt.

Scharfe Kritik erhielt Friedman aus der palästinensischen Führung. Ein ranghoher Berater von Präsident Mahmud Abbas, Mahmud al-Habasch, bezeichnete den Botschafter als „terroristischen Siedler“. Die amerikanischen „Verbrecher“ strebten nach „der Auslöschung der Palästinenser aus Jerusalem und ihrer Vertreibung daraus“, zitiert ihn die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma’an“.

Umstrittener Ort

Der Tempelberg ist ein Reizthema zwischen Muslimen, die dort wichtige Moscheen haben, und Juden. Nichtmuslimen ist es nicht erlaubt, dort zu beten. Juden wiederum ist der Ort heilig, weil dort in biblischer Zeit die beiden Tempel standen – der zweite wurde 70 nach Christus von den Römern zerstört.

Von: eh

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen