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Israelischer Abgeordneter Glick trifft FPÖ-Politiker

Israel wünscht keinen offiziellen Kontakt zur rechtspopulistischen FPÖ. Der Likud-Abgeordnete Glick versteht das nicht – und konstatiert dem Parteivorsitzenden Strache bei einem Besuch in Österreich eine israelfreundliche Haltung.
Keine Berühungsängste: FPÖ-Chef Strache und der Likud-Abgeordnete Glick

WIEN (inn) – Rabbi Jehuda Glick sitzt für den Likud von Premierminister Benjamin Netanjahu in der Knesset. In Bezug auf Österreich weicht er allerdings von der Parteilinie ab: Die israelische Regierung lehnt direkte Beziehungen mit der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs ab. Kontakte mit FPÖ-geführten Ministerien laufen derzeit ausschließlich über Beamte. Rabbi Glick hingegen hat am Dienstag in Wien mehrere Politiker der Partei getroffen – und betont deren israelfreundliche Haltung.

„Der am meisten pro-israelische und aktivste Führer gegen Antisemitismus und Rassismus in Europa, der in seinem Land permanent dafür kritisiert wird, zu pro-israelisch zu sein – wird von Israel boykottiert, weil er angeblich ein antisemitischer Neonazi sei.“ Dieser Twitter-Eintrag des Likud-Politikers bezieht sich auf FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache.

Laut einem Bericht der israelischen Nachrichtenseite „Walla“ war die Reise nicht mit dem Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu abgestimmt. Glick sagte beim Treffen mit Strache, das Volk Israel erwarte, dass dieser dafür sorge, dass die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerate. „Keine Leugnung, keine Auslöschung der Erinnerung an die Scho’ah, die österreichische Jugend dazu erziehen, zu verstehen, was gewesen ist und nicht zu dulden, dass ein solches Phänomen von neuem auftreten könnte – Neonazis, Rassismus und Hass.“ Der Vizekanzler sagte, er sei auf der Hut. Er werde jeden aus der Partei entfernen, der eine Äußerung mache, die in die Nähe von Neonazismus, Hass oder Antisemitismus komme.

Hemmnisse zwischen Regierungen überwinden

Der Israeli sprach ferner mit FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus und der parteilosen Außenministerin Karin Kneissl, die von der Partei nominiert worden war. Letztere wertete das Gespräch als „offiziell“, da Glick ein Vertreter der Likud-Partei in der Knesset sei, schreibt die Zeitung „Salzburger Nachrichten“. Er betonte hingegen vor Journalisten, dass er nicht als Vertreter der Regierung gekommen sei. „Ich bin hier, um zu versuchen, die Hemmnisse in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu überwinden.“ Er werde „jede Anstrengung unternehmen, um die israelische Regierung von der Wichtigkeit der Beziehungen zu Österreich zu überzeugen“. Boykotte lehne er ab.

Glick kündigte an, Strache – den er als „wahren Freund Israels“ bezeichnete – zu kontaktieren, sobald er etwas Ausländerfeindliches oder eine Beschwerde über derlei Äußerungen höre. Der Vizekanzler versicherte, er werde jede derartige Anfrage unverzüglich bearbeiten.

Von: eh

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