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Palästinensischer Politiker verärgert Boykottbewegung

Ein ehemaliger palästinensischer Minister kritisiert auf einer israelischen Konferenz die Finanzierung des Terrors durch die Autonomiebehörde – und stößt damit auf Empörung. Anschließend rudert er zurück.
Die Organisation „Samidun“ reagierte empört auf die Äußerungen des ehemaligen Ministers

JERUSALEM (inn) – Der frühere palästinensische Häftlingsminister Aschraf al-Adschrami sorgt für Kritik bei Anhängern der anti-israelischen Boykottbewegung. Anlass ist eine Äußerung auf einer Konferenz des Jerusalemer Zentrums für öffentliche Angelegenheiten. Doch auch seine bloße Teilnahme an der Tagung ist den Kritikern ein Dorn im Auge, wie die israelische Tageszeitung „Ma’ariv“ am Mittwoch berichtete.

Al-Adschrami wird mit den Worten zitiert, während seiner Amtszeit habe er das Gesetz über die Zahlungen an Familien von Terroristen nicht umgesetzt, um nicht zu Gewalt zu ermutigen. Damit habe er auf den Vortrag von Jossi Kuperwasser, einem Brigadegeneral der Reserve, reagiert. Dieser hatte das System der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) vorgestellt, nach dem sie Angehörige von Terroristen versorgt. Auch machte er Angaben über die Höhe des Lohnes, den Terroristen erhalten, die Israelis ermordet haben.

Die Organisation „Samidun“ vertritt ein Netzwerk von Organisationen, die palästinensische Häftlinge im Ausland unterstützen. Sie veröffentlichte eine wütende Reaktion: Al-Adschrami habe den Boykott gegen Israel gebrochen. Sein Besuch in Jerusalem sei ein Schlag ins Gesicht der Gefangenen. „Wir verurteilen die Worte des ehemaligen Häftlingsministers der Palästinensischen Autonomiebehörde und seine Teilnahme an einem gemeinsamen Kongress mit ehemaligen ranghohen Vertretern der israelischen Besatzungsarmee, 24 Jahre nach dem Oslo-Abkommen“, hieß es laut dem Bericht. „Wir schließen uns den palästinensischen Aktivisten und Organisationen bei ihrer Forderung an, dass er wegen seiner Angriffe gegen palästinensische Gefangene und deren Familien belangt wird.“

Ferner wurde ihm Kollaboration mit Israel und Heuchelei vorgeworfen. Sein Versuch zu behaupten, der Großteil der Gelder komme von der Hamas, sei eine Lüge. Denn die Entscheidung, den Familien von Terroristen Gelder zuzuweisen, „wurde 1996 durch den Palästinensischen Legislativrat gefällt“. Ferner sei er gegen die Benennung von Straßen, Stätten und Plätzen nach Terroristen vorgegangen.

Al-Adschrami: Äußerungen wurden falsch wiedergegeben

Der Politiker wies die Kritik auf Facebook zurück. Seine Worte seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Er habe vielmehr gesagt, dass die Gewalt bedeutend zurückgegangen sei, seit die PA die Gelder an die Familien übergebe. Al-Adschrami war von 2007 bis 2009 der für die Angelegenheiten von Häftlingen zuständige Minister.

Von: eh

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