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Israel liefert den Palästinensern mehr Wasser

Nach monatelangem Verhandeln haben sich Israel und die Palästinenser geeinigt: 33 Millionen Kubikmeter Wasser gehen jährlich zusätzlich an die Palästinensische Autonomiebehörde. Die Abmachung ist Teil eines deutlich größeren Projekts, an dem auch Jordanien beteiligt ist.
Ab dem Ende des Jahres verkauft Israel laut dem neuen Abkommen mehr Wasser an die Palästinensische Autonomiebehörde (Symbolbild)

JERUSALEM (inn) – Israelis und Palästinenser haben ein Abkommen geschlossen, wonach Israel jedes Jahr 33 Millionen Kubikmeter Wasser zusätzlich an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) liefert. Das gab der US-Sondergesandte für internationale Verhandlungen, Jason Greenblatt, am Donnerstag in Jerusalem bekannt. Das Abkommen ist laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ Teil des lange geplanten gemeinsamen Kanalprojekts zwischen dem Roten Meer und dem Toten Meer.

„Wasser ist ein kostbares Gut im Nahen Osten“, sagte Greenblatt. Nach Angaben der palästinensischen Wasserbehörde wird Israel Ende des Jahres mit dem Verkauf des zusätzlichen Wassers anfangen. Das Kanalprojekt wird in der Fertigstellung noch deutlich länger brauchen. „Präsident Trump hat klar gemacht, dass für ihn ein bleibendes Friedensabkommen zwischen Israel und den Palästinensern oberste Priorität genießt“, sagte Greenblatt.

Abmachung Teil eines größeren Kanal-Projekts

Laut dem Leiter der palästinensischen Wasserbehörde, Masen Ghuneim, sollen von den 33 Millionen Kubikmetern Wasser zehn Millionen in den Gazastreifen transferiert werden. „Dieses Abkommen wird das Leiden der Palästinenser lindern, das durch den Sommerbeginn und die aktuellen Krisen verschlimmert wurde“, sagte Ghuneim. Derzeit seien 97 Prozent des Wassers im Gazastreifen nicht trinkbar, auch dieses Problem soll so gelöst werden.

Die Abmachung vom Donnerstag ist Teil eines größeren trilateralen Vertrags zwischen Israel, den Palästinensern und Jordanien. Dabei geht es um ein 220 Kilometer langes Wasserleitungssystem, das Wasser aus dem Roten Meer ins Tote Meer bringen soll. Alle beteiligten Parteien sollen von dem Projekt profitieren, bei dem es auch das Ziel ist, die Austrocknung des Toten Meeres zu stoppen. Das fließende Wasser wird zusätzlich genutzt, um Strom zu erzeugen. Der Strom wiederum treibt eine Entsalzungsanlage in der jordanischen Stadt Akaba an, die Trinkwasser produziert.

Israels Minister für regionale Zusammenarbeit, Zachi Hanegbi, sagte: „Die Abmachung mit den Palästinensern ermöglicht uns das Rote-Meer-Projekt zu lancieren, was ein essentielles Projekt für Jordanien, Israel und die PA ist.“ Es werde auch dabei helfen, den durch Verdunstung sinkenden Wasserspiegel des Toten Meeres von einem Meter pro Jahr zu stoppen. Die Verhandlungen hätten monatelang gedauert. Wichtig sei gewesen, sich auf die Sache und nicht auf den historischen Hintergrund zu konzentrieren. Umso diskreter Verhandlungen verlaufen, umso aussichtsreicher seien sie, sagte Hanegbi. Der Minister schätzte als Zeitraum weitere vier bis fünf Jahre, bis das Kanalprojekt endgültig abgeschlossen sein wird.

Von: mm

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