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37 Prozent weniger getötete Palästinenser

In Auseinandersetzungen mit israelischen Sicherheitskräften ist die Zahl der getöteten Palästinenser rückläufig, sagen die Vereinten Nationen in einem Jahresbericht. Zu beklagen sei aber der Abriss illegal errichteter Wohnhäuser.
Auch Ägypten schränkt den Zugang zum Gazastreifen aus Sicherheitsgründen ein – wie hier am Rafah-Übergang

JERUSALEM (inn) – Im Jahr 2016 sind 37 Prozent weniger Palästinenser bei Auseinandersetzungen mit israelischen Sicherheitskräften getötet worden als im Vorjahr. Das hat das UN-Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) am Mittwoch bekanntgegeben. Demnach starben im Jahr 2015 169 Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland bei Konflikten, 2016 waren es 107. Auf israelischer Seite ist die Zahl der Getöteten um 48 Prozent gesunken.

In dem Bericht beklagt das Amt den Abriss palästinensischer Wohnhäuser. Wenn Israel diese Maßnahmen vornimmt, handelt es sich größtenteils um illegal errichtete Häuser (1.049) oder Häuser von Terroristen (29). Eine Baugenehmigung zu erhalten sei „nahezu unmöglich“, heißt es in dem Bericht. Allerdings hat das israelische Kabinett im September 2016 beschlossen, Palästinensern Baugenehmigungen in der Zone C des Westjordanlandes zu erteilen.

Reiseeinschränkungen beklagt

Die UN-Organisation nimmt weiter zur Kenntnis, dass der Personenverkehr in und aus dem Gazastreifen in der zweiten Hälfte des Jahres 2016 abgenommen habe. Zudem seien Hilfsorganisationen mit Hindernissen konfrontiert. Das gelte auch für den von Ägypten kontrollierten Rafah-Übergang, der im Jahr 2016 an 44 Tagen geöffnet war. Andererseits sei der Warenexport aus dem Gazastreifen „signifikant gestiegen“.

Für das Westjordanland beklagt das OCHA Reiseeinschränkungen für Palästinenser wie auch für internationale Organisationen. Zudem habe Israel 300 Bauten zerstört, die auf Spendenbasis für humanitäre Zwecke errichtet worden seien. Allerdings sind auch diese, oft von der Europäischen Union errichtete Bauten ohne Genehmigung gebaut worden.

Dass Israel aus Sicherheitsgründen den Waren- und Personenverkehr im Gazastreifen kontrolliert, wird in der Pressemitteilung zum Bericht nicht erwähnt. Im eigentlichen Bericht ist dies in Nebensätzen vermerkt. Zuletzt wurde der Fall bekannt, dass zwei Palästinenserinnen, die wegen einer Krebsbehandlung unterwegs nach Israel waren, Sprengstoff schmuggeln wollten.

Von: df

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