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Schweden will Sondergesandten ernennen

Die schwedische Regierung will sich stärker für Frieden im Nahen Osten einsetzen. Ein Vollzeitdiplomat soll mit dem Konflikt betraut werden. Israel reagiert mit Sarkasmus.
Ist in Israel unerwünscht: Schwedens Außenministerin Wallström

STOCKHOLM (inn) – Schweden will einen Sondergesandten für den Nahostkonflikt ernennen. Das gab die schwedische Außenministerin Margot Wallström am Mittwoch bekannt – kurze Zeit nachdem die US-Regierung verkündet hatte, dass sie nicht länger auf eine Zweistaatenlösung bestehe.

„Als ich Palästina im Dezember besuchte, war spürbar, dass Hoffnung zu Verzweiflung werden kann. Das zeigt sich deutlich in den Gesprächen, die Schweden mit fast 150 israelischen und palästinensischen Organisationen hat“, sagte Wallström bei einer Parlamentssitzung über Außenangelegenheiten. Anlässlich der 50 Jahre dauernden „Besatzung Palästinas“ wolle sich Schweden weiter für eine Lösung des Nahostkonfliktes einsetzen und einen Sondergesandten ernennen, fügte Wallström hinzu. Die Außenministerin wurde von Israel im Januar 2016 zur „persona non grata“ erklärt. Unter anderem hatte sie dem jüdischen Staat vorgeworfen, im Kampf gegen die palästinensische Terrorwelle „außergerichtliche Tötungen“ vorzunehmen.

Die Europäische Union, der Schweden angehört, hat mit Fernando Gentilini bereits einen Sondergesandten für den Nahen Osten.

„Warum konnten sie nicht früher kommen?“

Israel reagierte auf diese Ankündigung sarkastisch: „Angesichts des außergewöhnlichen Erfolges dieser schwedischen Regierung bei der weltweiten Friedensstiftung sind wir zutiefst dankbar für die Entscheidung, endlich die Probleme dieser Region zu lösen“, sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums, Emmanuel Nahschon, laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. „Warum konnten sie nicht früher kommen?“

Es ist nicht das erste Mal, dass Israel mit Sarkasmus auf Entscheidungen Schwedens reagiert. Nachdem Stockholm 2014 den Staat „Palästina“ anerkannt hatte, erklärte der damalige Außenminister Avigdor Lieberman, „die schwedische Regierung muss verstehen, dass die Beziehungen im Nahen Osten komplexer sind als der Aufbau eines Ikea-Möbelstücks“.

Von: dn

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