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Israelischer Energieminister erhält Preis für Versagen

JERUSALEM (inn) – Die Knesset hat ihren diesjährigen „Tag der Umwelt“ begangen. Dabei wurden die Preise für besonderes Engagement im Umweltbereich vergeben. Den Negativpreis „Black Globe“ bekam der israelische Energieminister Juval Steinitz.
Umweltorganisationen werfen Energieminister Steinitz Versagen vor
Am Dienstag beging die Knesset den jährlichen „Tag der Umwelt“. Bei der Zeremonie wurden Menschen und Organisationen ausgezeichnet, die sich sich in besonderer Weise für die Umwelt einsetzten. Vergeben wurden die Preise von „Leben und Umwelt“, dem Zusammenschluss der israelischen Nichtregierungsorganisationen aus dem Umweltbereich. Der große Verlierer des Tages war der israelische Minister für Energie und Wasserversorgung, Juval Steinitz. Er erhielt den Negativpreis „Black Globe“, eine Anlehnung an die „Goldene Himbeere“ aus Hollywood. Der Preis wurde ihm verliehen für sein „kontinuierliches Versagen bei der Führung des Energiesektors“. Im Einzelnen kritisierte „Leben und Umwelt“ sein beharrliches Leugnen der Gesundheits- und Umweltprobleme, die bei der Energiegewinnung durch Kohle entstünden. Außerdem halte er an überholten Denkansätzen fest.

Appelle an die Politik

Den diesjährigen „Energiepreis“ erhielt der Unternehmer Joseph Abramowitz. Er ist Vorstandsvorsitzender von „Energiya Global“, einem in Jerusalem ansässigen Unternehmen. Die Jury nannte ihn „eine Art Prophet, der die Botschaft der Solarenergie verbreitet“. Seine jüngsten Leistungen sind die Gründung eines Solarfeldes in Ruanda und der Bau eines 22,5 Megawatt starken Solarfeldes im Bundesstaat Georgia in den USA. In seiner Vorstellung soll der gesamte Energiebedarf Israels mit Solarenergie gedeckt werden. Nur nachts solle man auf konventionelle Energieversorgung zurückgreifen. Die Preisverleihung nutzte Abramowitz auch, um Appelle an die Politik zu richten. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, sagte er in Blick auf den Finanzminister Mosche Kahlon: „Bauen Sie die absichtlichen bürokratischen Hindernisse für einfache Bürger ab, die sich Solarzellen auf das Dach bauen wollen.“ Auch forderte er, die Quoten für Solarenergie auf 10.000 Megawatt zu erhöhen. Kahlon, der übergangsweise auch Minister für Umweltschutz ist, solle ebenfalls „die Monopole der israelischen Energiekonzerne und Marktführer brechen“. Den Wirtschaftspreis erhielt die umweltpolitische Organisation „Greeneye“. Sie gelte als „wegweisendes Unternehmen im Finanz-, Umwelt- und Sozialbereich“. Eine Auszeichnung für sein Lebenswerk bekam Dan Rabinowitz, der Lehrstuhlinhaber für Soziologie und Anthropologie an der Universität in Tel Aviv. Darüber hinaus wurden noch Preise für Ehrenamt, Umweltaktivismus und bedeutende umweltpolitische Leistungen verliehen. (mba)

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