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Peres in Österreich

WIEN (inn) – Israels Staatspräsident Schimon Peres hat sich am Montag mit dem österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer in Wien getroffen. Bei den Gesprächen ging es vor allem um die Bedrohung durch den Iran. Peres war bis Dienstag zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Österreich.
Mit Österreichs Bundespräsidenten Heinz Fischer sprach Schimon Peres unter anderem über das Thema Iran.

Peres warnte davor, dem Iran gegenüber zu nachgiebig zu sein. Von dem Land gehe weiterhin die größte Gefahr für Israel aus, sagte er laut einer Mitteilung des österreichischen Bundespräsidialamtes zum Treffen der beiden Staatschefs. „Wenn sie mit der Bedrohung weiter machen, müssen wir sie mit allen Mitteln stoppen“, ergänzte er. Auch, wenn der Iran keine Atombombe baue, so arbeite das Land jedoch an Atomraketen, ist Peres überzeugt. „Wofür? Es gibt niemanden, der den Iran bedrohen würde“, fragte er. Zudem unterstütze Teheran radikal-islamische Terror-Organisationen wie die Hamas oder die Hisbollah.
Dass das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, vor kurzem den Holocaust anzweifelte, sieht Peres auch als ein gefährliches Vorzeichen. „Wir haben nichts gegen den Iran, aber gegen seine aktuelle Politik“, machte er klar.
Fischer sagte, er hoffe auf eine Fortführung der Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern. Es seien Chancen vorhanden, die Probleme zu lösen. Peres bezeichnete die EU, Österreich und Wien als Sitz von internationalen Organisationen als wichtigen Partner im Nahost-Konflikt.

Großstern für Peres

Beide Staatschefs betonten die guten Beziehungen zum jeweils anderen Land. Indem sich Österreich seiner nationalsozialistischen Vergangenheit und der Mitschuld am Holocaust gestellt habe, habe sich das Verhältnis zwischen Israel und Österreich weiter verbessert, sagte Fischer.
Als Zeichen der guten Beziehungen verlieh Fischer dem israelischen Präsidenten den „Großstern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich“. Es ist die höchste Auszeichnung, die der Bundespräsident einem Staatsgast verleihen kann.
Anschließend traf sich Peres mit Bundeskanzler Werner Faymann, dem Generaldirektor des Wiener UN-Büros, Jury Fedoto, und dem Generalsekretär der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Aman. Am Dienstag traf er die Nationalratspräsidentin Barbara Prammer.
Bereits am Sonntag hatten Fischer und Peres am Mahnmal des Judenplatzes der Opfer des Holocaust gedacht und einen Kranz niedergelegt. „Wir müssen die Schoah als Warnung betrachten und nie wieder Rassismus und Antisemitismus aufkommen lassen“, sagte Peres. Fischer kritisierte, dass die Rolle des Nationalsozialismus in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg zu lange verdrängt worden war.

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