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Palästinensischer Richter prangert „Ehrenmorde“ an

RAMALLAH (inn) – Ein ranghoher palästinensischer Jurist hat sogenannte „Ehrenmorde“ als Widerspruch gegen den Islam gebrandmarkt. Frauen würden dabei oft aufgrund bloßer Gerüchte getötet, kritisierte der Oberrichter Jussif Ideis.
Der Koran erlaubt Morde wegen der "Familienehre" nicht, propagiert ein hoher palästinensischer Richter.

In einem Artikel auf der Website des palästinensischen Höheren Gerichtsrates weist Ideis darauf hin, dass die „Ehrenmorde“ in „Palästina“ zugenommen hätten. Frauen unter dem Vorwand der sogenannten Familienehre zu töten, widerspreche aber dem islamischen Recht. Beweise, wie im Koran gefordert, dienten dabei nicht als Grundlage für die Bestrafung. „Diese Tradition wurde während der vorislamischen heidnischen Zeit verbreitet, und der Islam hat dagegen gekämpft.“
Das islamische Recht verbiete das Töten und fordere schwere Strafen für Mörder, schreibt Ideis, der Vorsitzender des Gerichtsrates ist. Wer absichtlich einen Gläubigen töte, werde in die Hölle geschickt, heiße es im Koran.
Der Oberrichter stellt laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ fest: Wenn ein Mann „gefehlt hat, stellt ihm noch nicht einmal jemand eine Frage, aber wenn es eine Frau ist, wird sie unverzüglich anhand eines Gerüchtes getötet“. Dies sei ein Zeichen für Diskriminierung. Dabei befürworte das islamische Recht die Gleichheit zwischen Männern und Frauen. Außerdem dürften Einzelpersonen die Bestrafung für religiöse Verstöße nicht in die eigene Hand nehmen. „Diese Dinge sind in der Verantwortung muslimischer Herrscher oder Richter, und es wird im Islam völlig abgelehnt, Ehre als Rechtfertigung zum Töten anzuführen.“

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