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Oberrabbiner fordert Boykott der „Holocaust-Konferenz“-Teilnehmer

JERUSALEM (inn) – Der israelische Oberrabbiner Jona Metzger hat die jüdischen Gemeinschaften in aller Welt dazu aufgerufen, Vertreter der „Neturei Karta“ zu meiden. Einige orthodoxe Juden dieser Gruppe besuchten die „Holocaust-Leugner-Konferenz“, die Anfang dieser Woche im Iran stattfand.

„Sie verraten die jüdische Bevölkerung und ihr Erbe und vor allem schänden sie die Erinnerung an die Schoah“, sagte Rabbi Metzger. Laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ rief er die jüdischen Gemeinschaften weltweit dazu auf, das Gedenken an den Holocaust unter ihren Mitgliedern zu festigen.

Israel Hirsch, der zu „Neturei Karta“ gehört und im ultra-orthodoxen Viertel Mea Schearim in Jerusalem lebt, besuchte die Konferenz in Teheran. Er sagte: „Sie wollten in Teheran verdeutlichen, dass der Zionismus den Holocaust als eine Rechtfertigung für die Existenz des zionistischen Staates im Land Israel missbraucht.“

Vertreter der Gruppe „Neturei Karta“ („Wächter der Stadt“) sind davon überzeugt, dass ein jüdischer Staat nicht von Menschen errichtet werden könne, sondern allein vom Messias. Sie möchten mit ihren arabischen Nachbarn in Frieden leben.

„Weil die Vereinten Nationen beschlossen, wegen des Holocaust einen Staat zu errichten, fordern die Iraner etwas sehr Logisches. Sie sagen nicht, dass es keinen Holocaust gab, aber wer verübte den Holocaust? Die Nazis, die Deutschen. Daher sollten sie wenigstens Entschädigungsleistungen an die jüdische Nation zahlen und einen jüdischen Staat innerhalb Deutschlands errichten und nicht in dem Land Israel, das den Palästinensern gehört“, erklärte Hirsch weiter.

Israel Meir Lau, Israels früherer Oberrabbiner und derzeitiger Oberrabbiner von Tel Aviv, hat kein Verständnis für die jüdischen Teilnehmer der „Holocaust-Leugner-Konferenz“: Er fragt sich, wie es sein könne, dass Juden eine „Holocaust-Leugner-Konferenz“ unterstützten, in einer Generation, in der Menschen mit tätowierten Nummern an ihren Armen noch unter ihnen seien. Das sei ein „Irrsinn“, für den es keine Rechtfertigung und keine Erklärung gebe.

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