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Früherer Verteidigungsminister Ben-Elieser gestorben

Einer der bekanntesten und geachtetsten Politiker Israels ist tot: Benjamin Ben-Elieser ist am Sonntag an Herzversagen gestorben. Politiker würdigen dessen jahrzehntelangen militärischen und politischen Einsatz für Israel.
Benjamin Ben-Elieser, 1936–2016
TEL AVIV (inn) – Er galt als Brückenbauer zwischen Juden und Arabern, mutiger Kämpfer, abgeklärter Politiker und herzlicher Mensch: Am Sonntag ist der frühere Verteidigungsminister und Präsidentschaftskandidat Benjamin Ben-Elieser, genannt „Fuad“ – das arabische Wort für „Herz“ –, in einem Tel Aviver Krankenhaus im Alter von 80 Jahren an Herzversagen gestorben. Zahlreiche Politiker würdigten Ben-Eliesers Einsatz für den Staat Israel. Staatspräsident Reuven Rivlin betonte, dessen Liebe zum Land Israel werde in Erinnerung bleiben. „Fuad war ein Mann mit vielen Begabungen, der die besten Jahre seines Lebens für den Aufbau und die Verteidigung des Staates Israel einsetzte.“ Auch Premier Benjamin Netanjahu hob Ben-Eliesers Einsatz für die Zukunft Israels hervor. Der Oppositionsführer Jitzhak Herzog von der Arbeitspartei nannte Ben-Elieser laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ einen mutigen Kämpfer. Der frühere Staatspräsident Schimon Peres sagte, er werde sich an Ben-Elieser als einen „herzlichen und sensiblen Mann erinnern, dessen Herz tief im Boden dieses Landes verwurzelt war“.

Karriere in Militär und Politik

Ben-Elieser kam 1936 im Südirak zur Welt und wanderte 1950 in den zwei Jahre zuvor gegründeten Staat Israel aus. Vier Jahre später trat er in die Armee ein. Als Kommandant diente er unter anderem im Sechs-Tage-Krieg 1967 und im Jom-Kippur-Krieg 1973. Seine Militärkarriere beendete er als Brigadegeneral. Ab 1984 bewarb er sich erfolgreich um Posten in der Politik. 1994 war er der erste israelische Minister überhaupt, der Palästinenserführer Jasser Arafat traf. Er war auch für seine guten Beziehungen zum früheren ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak bekannt. Im Jahr 2001 wurde er schließlich Verteidigungsminister unter Premier Ariel Scharon und Vorsitzender der Arbeitspartei. Beide Posten gab er gegen Ende 2002 auf. Im Jahr 2013 übernahm er als dienstältester Abgeordneter die Rolle des Knessetsprechers bei der Eröffnung des damals neu gewählten Parlaments. Zuletzt hatte sich Ben-Elieser im Jahr 2014 um das Präsidentenamt bemüht. Doch schon die Jahre davor kämpfte er mit verschiedenen Krankheiten wie Lungenentzündungen. Auch mit Bestechungsvorwürfen musste er sich auseinandersetzen. Aufgrund seines Gesundheitszustandes kam es jedoch nie zum Prozess. Ende 2014 verkündete er schließlich seinen Rückzug aus der Politik. (df)

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