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Neue Geheimdokumente zu Waffenexporten nach Argentinien

Bislang geheime Akten zeigen, wie die Briten Israel vor Jahren vom Waffenexport an Argentinien abhalten wollten. Flugzeuge aus Israel sorgten für erhebliche britische Verluste im Falklandkrieg.
Umstrittenes Land: Israel unterstützte Argentinien einst im Kampf um die Falklandinseln
LONDON (inn) – Israel hat in den frühen 1980er Jahren Kriegsgerät an Argentinien verkauft. Das bestätigen Dokumente des britischen Außenministeriums, die bis vor kurzem unter Geheimhaltung standen. Unter anderem nutzte Argentinien „Skyhawk“-Kampfflugzeuge aus Israel gegen Großbritannien während des Falklandkrieges 1982.

Mehrere Beweggründe genannt

Bereits im Jahr 2011 erschien in Argentinien mit „Operation Israel“ ein Buch darüber, wie Israel die Militärjunta von General Leopoldo Galtieri unterstützte. Der Journalist Hernan Dobry zeigte darin, dass die Waffenexporte über Peru liefen. Sie begannen schon vor dem Falklandkrieg und dauerten bis 1984 an. Die nun veröffentlichen Dokumente, die der britischen Tageszeitung „The Telegraph“ vorliegen, untermauern dies. Israel hatte demnach bis 1984 bestritten, Waffen an Argentinien geliefert zu haben. Als Grund für die Exporte nannte das Land schließlich den Erhalt der eigenen Rüstungsindustrie; zudem hätten die Briten Waffen an arabische Staaten geliefert, die mit Israel verfeindet waren. Dobry nannte in seinem Buch auch persönliche Gründe des damaligen Premiers Menachem Begin. Die Briten hatten während ihres Mandats in Palästina einen seiner Weggefährten bei dem Kampfverband „Irgun“, Dov Gruner, gehängt.

Streit dauert an

Mit den „Skyhawk“-Flugzeugen gelang es den Argentiniern, vier britische Kriegsschiffe zu versenken und vier weitere zu beschädigen. Zu den israelischen Exporten zählten auch Aufklärungsflugzeuge, Raketen und Warnsysteme. Die Dokumente belegen weiter, dass die britische Regierung Israel zum Exportstopp bewegen wollte. Aber der damalige Leiter der Nahost/Nordafrika-Abteilung im Außenministerium hatte dies als aussichtslos bewertet. Letztlich verlor Argentinien den zehnwöchigen Konflikt. Die Militärjunta wollte die 400 Kilometer vom Festland entfernten Falklandinseln, seit 1833 unter britischer Kontrolle, in einem Überraschungsangriff erobern. Ihr Scheitern führte letztlich zum Sturz der Diktatur und der Etablierung der Demokratie in Argentinien. In dem Konflikt starben 649 Argentinier und 258 Briten. In einem Referendum im Jahr 2013 hatten sich die 3.000 Bewohner für einen Verbleib in Großbritannien ausgesprochen. Argentinien erkennt dieses nicht an und erhebt weiterhin Anspruch auf die Inseln. (df)

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