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Beitrag über Wassernot: Drei Programmbeschwerden gegen ARD

Die ARD will einen „Tagesschau“-Beitrag über die Wassernot der Palästinenser, in dem Israelis nicht zu Wort kamen, nachbereiten. Das machte die Fernsehanstalt deutlich, nachdem ihr Kritiker Einseitigkeit vorgeworfen und Programmbeschwerden eingereicht hatten.
Als einseitig kritisiert: der „Tagesschau“-Beitrag „Streit um Wasser im Westjordanland“ und dessen Anmoderationstext
HAMBURG / TEL AVIV (inn) – Einen „Tagesschau“-Bericht vom Sonntag über Wassermangel bei Palästinensern will die ARD nachbereiten. Das meldet das Berliner „Tagesspiegel“. Für den Beitrag, der die Wasserverteilung für jüdische Siedler und Palästinenser im Westjordanland aufgriff, holte der ARD-Korrespondent Markus Rosch keinen israelischen O-Ton ein. Kritiker werfen ihm deswegen eine einseitige Berichterstattung vor. Dem Norddeutschen Rundfunk liegen unterdessen drei Programmbeschwerden zu dem Beitrag vor, meldet die Tageszeitung „Die Welt“. Der für das Tel Aviver Studio verantwortliche Sprecher des Bayerischen Rundfunks, Markus Huber, sagte dem Tagesspiegel, die Debatte um den Beitrag habe gezeigt, „um welch sensibles Terrain es sich hier handelt“. Aus den Reaktionen der vergangenen Tage schlussfolgert er: „Wir bleiben deshalb an diesem wichtigen Thema weiter dran und werden nach Abschluss unserer Recherchen darüber berichten.“

Hofer: „Knappe Ressource von den Israelis streng rationiert“

Die ARD hatte am Sonntagabend in der „Tagesschau“ um 20 Uhr und später etwas ausführlicher in den „Tagesthemen“ ohne aktuellen Aufhänger über den Wassermangel der Palästinenser berichtet. Der „Tagesschau“-Sprecher Jan Hofer sagte in der Anmoderation, dass „viele Palästinenser“ darunter litten. „Die Ressource ist knapp und wird von den Israelis streng rationiert.“ Das ARD-Studio in Tel Aviv reagierte auf Kritik und wies die Vorwürfe zurück, es habe verzerrend über die Wasserversorgung der Palästinenser im Westjordanland berichtet. Die Mitarbeiter seien außerdem „traurig darüber, dass unseren palästinensischen Protagonisten Lügen unterstellt werden“. Auf die Stellungnahme der ARD antworteten Kritiker wie der Chefredakteur von „Bild.de“, Julian Reichelt. Auf Twitter stellte er unter anderem die Glaubwürdigkeit des Interviewpartners Clemens Messerschmid als Experten in Frage und wies auf einen Beitrag des Hydrologen von 2002 hin. Darin bezeichnete Messerschmid die „israelische Besatzung“ als Grund für den Nahost-Konflikt und nannte den Kampf der Palästinenser dagegen einen „Befreiungskampf“. (mab)

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