Netanjahu erklärte: „Das Bild des blutüberströmten Kinderzimmers ist fast nicht zu ertragen. Es liegt noch ein Teddybär auf dem Bett.“ Er könne nicht verstehen, wie man eine solche Tat begehen könne: „Man ermordet kein schlafendes Kind, um Frieden zu erreichen“, sagte er am Donnerstag in einer englischsprachigen Videobotschaft. So etwas könne nur jemand tun, der eine Gehirnwäsche hinter sich habe und einer Ideologie angehöre, die dem Opfer jede Menschlichkeit abgesprochen habe. „Die Barbarei wird nicht über die Menschlichkeit siegen“, sagte Netanjahu.
Am Abend besuchten Netanjahu und seine Frau Sara Feierlichkeiten zum amerikanischen Nationalfeiertag in der US-Botschaft. Auch dort ging Israels Premier auf die Bluttat ein: „Wir werden die Terroristen bekämpfen – und die, die sie aufhetzen und finanzieren“, sagte er laut einem von seinem Büro veröffentlichten Manuskript.
Die israelische Medienöffentlichkeit nimmt indes Anteil an der Trauer der Familie Ariel. Zeitungen und Fernsehsender zeigen Bilder von Hallels Schwester und Mutter, die weinend in den Armen des Vaters liegen. In Gegenwart von Freunden und Nachbarn begann die Familie am Donnerstagabend die Trauerfeierlichkeiten mit dem Kaddisch, dem jüdischen Gebet für die Toten. Bildungsminister Naftali Bennett erinnerte in einer kurzen Trauerrede daran, wie gerne Hallel tanzte und sich freiwillig sozial engagierte. Landwirtschaftsminister Uri Ariel, ein Cousin der Toten, sagte, Israel müsse dringender als je zuvor seine Souveränität über das Westjordanland erklären. Hallels Tanzlehrerin nannte das Mädchen eine „Prinzession in Weiß“. Noch Momente vor dem Anschlag habe sie per SMS mit Hallels Mutter komuniziert und erklärt, wie stolz sie auf das Mädchen sei.