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Israeli nach 15 Jahren Haft in Ägypten frei

JERUSALEM/KAIRO (inn) – Der Israeli Uda Tarabin ist nach 15 Jahren ägyptischer Haft freigekommen. Er war wegen Spionage verurteilt worden.
Uda Tarabin (l.) freut sich sichtlich, frei zu sein - hier bei der Begrüßung durch Premierminister Benjamin Netanjahu
Der Beduine Uda Tarabin ist Donnerstagmorgen in Israel eingetroffen. Premierminister Benjamin Netanjahu empfing den 35-jährigen in Jerusalem. Der Israeli hatte 15 Jahre wegen Spionage-Vorwürfen in ägyptischer Haft gesessen. „Wir hatten dir versprochen, dich zurückzuholen“, sagte Netanjahu. „Es fühlt sich alles wie ein Traum an“, erzählte Tarabin der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“. Er könne es gar nicht fassen. 15 Jahre seien eine lange Zeit gewesen. Die israelische Online-Zeitung „Times of Israel“ berichtet, es sei zu einem Gefangenen-Austausch beider Regierungen gekommen. Israel habe zwei inhaftierte Ägypter freigelassen. Beide wären in den nächsten Wochen regulär entlassen worden. Tarabins Entlassung wäre ursprünglich am 23. Dezember gewesen. Durch die Verhandlungen seien die jeweiligen Gefangenen jetzt bereits frei.

Mit 19 Jahren inhaftiert

Der arabisch-stämmige Israeli Tarabin wuchs in einem Beduinen-Stamm auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel auf. Mit zehn Jahren zogen er und seine Familie in die israelische Stadt Rahat. Wie der deutsche Auslandsrundfunk „Deutsche Welle“ berichtet, griffen die ägyptischen Behörden den damals 19-jährigen Tarabin im Jahr 2000 an der Grenze auf. Er wollte sie illegal passieren. Ägypten verurteilte Tarabin zu 15 Jahren Gefängnis wegen Spionage. Der Israeli hatte die Vorwürfe gegen ihn stets bestritten. Der Likud-Politiker Ajub Kara, der an den Freilassungs-Verhandlungen beteiligt war, zeigte sich erfreut. „Ich bin stolz auf den großen israelischen Patrioten Tarabin“, sagt der Politiker gegenüber der „Times of Israel“. Über all die Jahre sei er mit Tarabins Familie in Verbindung geblieben. Am Ende hätten Wahrheit und Gerechtigkeit gesiegt.

Bis zu 67 Ägypter im Austausch angeboten

Tarabins Mutter erklärte: „Ich bin der glücklichste Mensch auf dieser Erde.“ 15 Jahre lang sei sie traurig gewesen, jetzt solle ihr Sohn endlich heiraten, sagte die Mutter gegenüber der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Sie sei dem Premierminister und allen, die geholfen haben, dankbar. Israel hatte sich in der Vergangenheit vergeblich um Tarabins Freilassung bemüht. Bis zu 67 gefangene Ägypter soll die Regierung zwischenzeitlich für einen Austausch angeboten haben, schreibt die „Jerusalem Post“. Tarabins Familie hatte sich noch im Juli dieses Jahres bei der israelischen Regierung beklagt. Nur weil ihr Sohn nicht jüdisch sei, kümmere sich niemand um ihn. (mim)

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