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Fortschrittliche Methode für die Behandlung von Messerstechern

ARIEL (inn) – Israel scheut weder Kosten noch Mühen, palästinensischen Terroristen nach Schussverletzungen das Leben zu retten. Vergangenen Freitag ist eine fortschrittliche Methode zum Einsatz gekommen – mit deutscher Unterstützung.
Israelische Armeeärzte behandeln einen Palästinenser (Symbolbild)

Es war ein weiterer Messerangriff wie so viele in diesen Tagen: An der Tapuach-Kreuzung östlich der israelischen Stadt Ariel im Westjordanland versuchten zwei Palästinenser am vergangenen Freitag, einen Polizisten zu töten. Ein weiterer Polizist schoss auf die Angreifer, tötete einen und verwundete den anderen schwer.
Ungewöhnlich war jedoch die Methode, mit dem die anrückenden Ärzte den Palästinenser behandelten: Mit Trockenplasma versuchten sie, dessen Blutverlust auszugleichen – eine Methode, die wegen ihrer hohen Kosten nur der Armee zur Verfügung steht. Das berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“. Sie stützt sich auf Angaben, die der leitende Arzt Mosche Cohen am Sonntag gemacht hat.

Bestmögliche Behandlung für alle

Dessen Bericht zufolge wurde sein Team am Freitag zum Tatort beordert. Dort stellten sie fest, dass einer der Palästinenser noch atmete, sich aber „in seinen letzten Zügen“ befand. Er litt an mehrfachem Organversagen und hatte viel Blut verloren. „Wir gaben ihm Plasma, ein Blutersatz, der sehr, sehr teuer ist.“
Im Fall des Palästinensers habe es sich gelohnt: „Nach der Behandlung öffnete er die Augen, er hatte wieder seinen Blutdruck. Sein Puls kam zurück und er begann, besser zu atmen.“ Die Ärzte brachten den Verwundeten in ein Krankenhaus in Nablus zur weiteren Behandlung. Sein Zustand sei noch am Sonntagabend kritisch gewesen.
Wie Cohen erklärte, kam ihm nie etwas anderes in den Sinn, als dem Palästinenser die bestmögliche Behandlung zu geben – auch wenn er kurz zuvor versucht hatte, Juden zu töten. „Das ziehe ich nicht in Erwägung. Meine Aufgabe ist es, zu behandeln.“

Israelische Armee als Vorreiter

Die israelische Armee war 2013 die erste Streitmacht, die das Trockenplasma außerhalb eines Krankenhauses einsetzte. Damals ging es um einen Palästinenser, der bei einem Autounfall verletzt wurde. Das Plasma stammt von Spendern, die die Blutgruppe AB negativ besitzen. Deren Plasma ist auf alle Blutgruppen anwendbar. Dadurch müssen die Ärzte nicht erst die Blutgruppe eines Notfallpatienten überprüfen. Ein weiterer Vorteil: Die Substanz enthält Flockungsmittel, die dabei helfen, innere Blutungen zu stoppen.
Die Armee bezieht das Plasma vom Deutschen Roten Kreuz. In medizinischen Einrichtungen wird die Methode seit etwa einem Jahrzehnt vermehrt angewandt, berichtet die israelische Tageszeitung „Ha‘aretz“. Vor Ort dauere es etwa fünf Minuten, das Plasma einzusetzen. Dazu wird das Pulver mit destilliertem Wasser vermischt und in den Blutkreislauf eingespritzt. (df)

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