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Ehemaliger Chef kritisiert BBC

LONDON (inn) – Der frühere Chef der britischen Rundfunkanstalt BBC, Michael Ian Grade, hat das Unternehmen für dessen Nahostberichterstattung kritisiert. Berichte über die jüngste Terrorwelle in Israel zeigten nicht das vollständige Bild, bemängelt Grade.
Bemängelt das Niveau der BBC-Berichterstattung über die jüngste Anschlagswelle in Israel: Michael Ian Grade
Der ehemalige BBC-Chef Grade äußerte seine Kritik in einem Brief an den Direktor der Abteilung für Nachrichten und Aktuelles, James Harding. Konkret verwies Grade auf einen Fernseh-Bericht der Journalistin Orla Guerin über die jüngsten Anschläge von Palästinensern auf Juden. Darin fehle die Darstellung der Zusammenhänge. Israelische Terror-Opfer und die palästinensischen Attentäter, die von Sicherheitskräften erschossen wurden, würden zudem gleichgesetzt, schrieb Grade laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. „Es wurde ein emotionales Interview geführt mit dem Vater eines toten palästinensischen Jugendlichen, der getötet worden war, als er einen tödlichen Terroranschlag verübte. Aber der Bericht zeigt nicht die emotionale Belastung für Israelis durch einen dieser jüngsten Angriffe. Das ist unentschuldbar“, so Grade, der derzeit Chef des britischen Fernsehsenders „Independent Television“ (ITV) ist. Dass Guerin palästinensische Steinewerfer nicht gezeigt habe, begrenze das Bewusstsein und Verständnis der Zuschauer für das, „was unzweifelhaft eine komplexe Angelegenheit ist“. Weiter schrieb Grade: „Bedauerlicherweise ist es nicht das erste Mal, dass das Niveau der Berichterstattung und der Unparteilichkeit in den vergangenen Wochen unbefriedigend ist.“ Ein BBC-Sprecher kündigte eine umfassende Reaktion auf Grades Kritik an. In einer ersten Reaktion erklärte er, das Unternehmen sei verpflichtet, alle Aspekte des komplexen Konfliktes in einer fairen und ausgewogenen Weise darzustellen. „Wir glauben, dass unsere Unparteilichkeit am besten gemessen werden kann, indem das gesamte Spektrum der BBC-Berichterstattung betrachtet wird, als vielmehr nur ein einzelner Bericht“, zitiert die „Jerusalem Post“ den nicht namentlich genannten Sprecher. (dn)

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