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Sarif: Netanjahu sitzt auf 400 Atomsprengköpfen

WASHINGTON (inn) – Der iranische Außenminister Mohammed Sarif hält es für lächerlich, dass ausgerechnet Israel für atomare Abrüstung eintritt. Für den Iran sieht er in Zukunft eine Aufgabe: regionale Spannungen abbauen.
Region hat Vorrang: Irans Außenminister Sarif möchte die Beziehungen zu den Nachbarländern verbessern.
Der iranische Außenminister Mohammed Sarif findet es „ironisch, aber lächerlich“, dass Benjamin Netanjahu „jedermanns Abrüstungs-Guru“ sei. Denn dieser sitze auf 400 nuklearen Sprengköpfen. Das sagte Sarif am Mittwoch in New York am Rande der UN-Beobachterkonferenz für nukleare Abrüstung, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Israel ist offiziell keine Atommacht. Der jüdische Staat hat weder dementiert noch bestätigt, dass er Atomwaffen besitzt. Netanjahu hat die Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm in der Vergangenheit stark kritisiert. Im März hielt er im US-Kongress dazu eine Rede. Er sieht den Iran als Förderer von Terrorismus, insbesondere der Terrorgruppen Hamas und Hisbollah an der Grenze zu Israel. Die Verhandlungen sollen Ende Juni einen Abschluss finden. Sarif sagte jedoch, „kein Schlusstermin ist sakrosankt“. Ein großer Streitpunkt ist die Frage der Sanktionen: Der Iran fordert eine zügige Aufhebung, die Verhandlungspartner, insbesondere die USA, eine allmähliche, die sich an der Einhaltung des Abkommens orientiert.

Sarif: Region hat Vorrang

Einer Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und dem Iran nach 35 Jahren erteilte Sarif eine Absage. Der Gedanke daran sei „verfrüht“. Die regionale Politik habe Vorrang: Es gehe darum, Spannungen zu den Nachbarländern abzubauen und Extremismus zu bekämpfen. Die USA und der Iran haben nach der islamischen Revolution 1979 die diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Das vorläufige Atomabkommen von 2012 gilt als erstes Abkommen beider Länder seit damals. (df)

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