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Ban besichtigt Terrortunnel

EIN HASCHLOSCHA (inn) – UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat am Dienstag einen Kibbutz in Südisrael besucht, der von den Raketenangriffen der Hamas betroffen war. In dem Gebiet besichtigte er auch einen Terrortunnel der Islamisten.
Eingeengt im Terrortunnel: UN-Generalsekretär Ban macht sich vor Ort ein Bild.

Ban zeigte sich „geschockt und alarmiert“ von dem unterirdischen Tunnelsystem. Dabei verurteilte er erneut die Raketenangriffe der Hamas und die Terroraktionen durch die Tunnel. Er forderte die politischen Führer „beider Staaten“ auf, zu den Friedensgesprächen zurückzukehren. Dies sei die einzige Möglichkeit, dass die beiden Völker in Frieden, Harmonie und Sicherheit zusammenleben könnten.
In Südisrael begab sich Ban außerdem in den Kibbutz Ein HaSchloscha. Dort traf er ein Dutzend Angehörige von Familien, die von den Raketenangriffen der Palästinenser betroffen waren. Dabei unterstrich er, dass er sowohl den Raketenbeschuss wie auch die Angriffe durch Terrortunnel verurteilt habe. Die Lebenssituation der Bewohner Südisraels sei nicht hinnehmbar. „Niemand sollte unter ständiger Bedrohung durch diese Raketen und durch die Tunnel leben.“
Insbesondere traf Ban die Großeltern und den Onkel des vierjährigen Daniel, der bei einem Raketenangriff getötet wurde. Der Familie drückte er sein Beileid aus. Daniels Eltern, Gila und Doron Tragerman, hatten Anfang September einen Brief an Ban verfasst. Darin kritisierten sie die Einrichtung einer UN-Kommission, die nur angebliche Kriegsverbrechen Israels im Gazastreifen untersuchen soll, nicht aber Vergehen der Hamas.
Daniels Großvater Marcelo kritisierte den Besuch Bans. „Es ist ein Höflichkeitsbesuch ohne Nutzen. Er regiert nicht die Menschen im Gazastreifen“, sagte er laut der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Die Großmutter schlägt hingegen versöhnlichere Töne an. Ban habe ihr Leid verstanden, könne aber nicht viel tun. „Ich wollte ihn fragen, ob er Daniel zurückbringen kann, aber das ist unmöglich. In einem Augenblick haben sie (die Terroristen) unsere Familie zerstört.“
Unterdessen übte die Hamas Kritik an dem UN-Generalsekretär. Der Hamas-Vertreter Mahmud al-Sahar sagte, Ban sei ein „politischer Heuchler“, wenn er das Tunnelsystem der Hamas anprangert. Von Israels Waffen ginge eine größere Gefahr aus, sagte er laut der Online-Zeitung „Times of Israel“. Ban messe mit doppeltem Maß, monierte Al-Sahar.
Vor dem Besuch in Südisrael war Ban im Gazastreifen unterwegs, um dort die Lage nach dem 50-tägigen Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern kennenzulernen. Bei seiner Reise mahnte er beide Seiten an, die Wurzeln des Konfliktes anzugehen, um den Kreislauf des Leidens zu beenden (Israelnetz berichtete).

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