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Das Chanukka-Fest erinnert an Wunder: Ein militärischer Sieg und eine Ölvermehrung

Am Abend des 29. November hat das Fest der Tempelweihe (Chanukka) begonnen. Juden in aller Welt erinnern sich ab dem 25. Tag des Monats Kislew acht Tage lang an den erfolgreichen Aufstand der gläubigen Juden gegen die Hellenisten 165 vor unserer Zeitrechnung und die Neueinweihung des Jerusalemer Tempels. Im Mittelpunkt der Liturgie steht der Dank für Gottes Wunder – damals und heute.

In den 70er Jahren des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts gewannen die Griechen in Syrien Einfluß auf einen großen Teil der jüdischen Elite. Der syrische Herrscher Antiochus IV. Epiphanes verbot schließlich zentrale jüdische Bräuche wie die Beschneidung und die Shabbat-Ruhe. Der Tempel in Jerusalem wurde dem griechischen Hauptgott Zeus geweiht und zu einem Ort des Götzendienstes umfunktioniert.

Doch eine Gruppe von Juden blieb ihrem Gott treu und versteckte sich in den Bergen. Unter der Führung von Jehuda Makkabi (Judas Makkabäus) bereiteten sie den Makkabäer-Aufstand vor. Obwohl sie zahlenmäßig stark unterlegen waren, konnten die Makkabäer ihre Unterdrücker besiegen und den Tempel zurückerobern. Am 25. Tag des Monats Kislew weihten sie das Heiligtum wiederum dem Gott Israels.

Dabei stießen sie auf ein Problem: Von dem kultisch reinen Öl für den Leuchter war nur noch eine Menge für einen Tag übrig. Doch tatsächlich reichte der Vorrat für acht Tage, bis neues Öl hergestellt worden war. In Erinnerung an dieses Wunder zünden Juden während des Chanukkafestes abends Lichter an.

Der Leuchter für das Lichtzünden heißt Chanukkia und hat – im Gegensatz zur siebenarmigen Menora – insgesamt neun Arme. Jeden Abend wird eine Kerze mehr angezündet. Der neunte Arm ist für den Shamash (Diener) vorgesehen, mit dem man die restlichen Lichter anzündet. Mit dem Lichtzünden ist eine bestimmte Liturgie verbunden. Sie beginnt mit dem Segensspruch: „Gepriesen seist Du, Herr, unser Gott, der uns durch Seine Gebote geheiligt hat und uns geboten hat, das Chanukka-Licht zu zünden.“

Zum Lichtzünden ist grundsätzlich jeder Jude verpflichtet. Die Chanukkia soll an einem Fenster stehen, damit das Wunder bekannt gemacht wird. Nach der gemeinsamen Zeremonie singt die Familie traditionelle Lieder. Am Freitagabend werden zuerst die Lichter der Chanukkia angezündet, dann die beiden Shabbat-Kerzen.

Zu Chanukka gehören Speisen, die mit Öl zubereitet werden. Beliebt sind Sufganiot (Krapfen) und Latkes (Kartoffelküchlein). Für die Kinder gibt es auch Geschenke.

Das Spiel mit dem Dreidel (Kreisel) erinnert daran, daß Juden unter der hellenistischen Herrschaft nicht die Tora studieren durften. Sie hielten sich jedoch nicht an das Verbot. Bei einer Kontrolle zogen sie schnell ihre Kreisel hervor und taten so, als würden sie spielen.

An den Tagen von Chanukka wird normal gearbeitet. Nur die Kinder haben Ferien.

Heute sehnen sich die Menschen in Israel nach einem Helden, der wie Jehuda Makkabi das jüdische Volk von der Unterdrückung befreit. Damals hat Gott Wunder getan. Eine kleine Gruppe hat den scheinbar übermächtigen Feind besiegt. Doch auch heute rechnen gläubige Juden mit Gottes wunderbarem Eingreifen in ihren Alltag. Und so heißt es in der Chanukka-Liturgie: „Diese Kerzen zünden wir an wegen der Wunder…, die Du unseren Vätern getan hast – in jenen Tagen und in dieser Zeit.“

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