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Sharon-Berater: Palästinenserstaat löst nichts

„Ein unabhängiges Palästina würde höchstwahrscheinlich ein Terrorstaat sein.“ Diese Ansicht vertrat der ehemalige israelische Botschafter in den USA, Zalman Shoval, am Mittwochvormittag vor mehr als dreihundert Teilnehmern auf der Laubhüttenfestkonferenz der Internationalen Christlichen Botschaft (ICEJ) in Jerusalem.

Deshalb sei überhaupt nicht klar, ob ein Palästinenserstaat überhaupt irgendeines der im Nahen Osten bestehenden Probleme lösen könne. Den Hauptgrund für das Scheitern der positiven Ansätze der multilateralen Friedenskonferenz von Madrid Anfang der 90er Jahre sieht Shoval in den Abkommen von Oslo.

Radio Kol Israel berichtete derweil, daß sich neuesten Umfragen zufolge eine Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung für einen religiös geführten islamischen Staat Palästina ausspreche. Die Umfrageergebnisse deuteten einen Meinungsumschwung an – weg von der säkularen Fatah des PA-Vorsitzenden Yasser Arafat, hin zur radikal-islamischen Hamas-Bewegung.

Andererseits zeigen dieselben Umfragen aber einen Rückgang der Unterstützung für Selbstmordattentate in der palästinensischen Bevölkerung an. Während sich vor einem Jahr noch 89 Prozent der befragten Palästinensern für Selbstmordattentate ausgesprochen hätten, seien es heute lediglich noch 50 Prozent.

Zalman Shoval, der heute als Sonderberater des israelischen Premierministers Ariel Sharon fungiert, erkennt im vergangenen Jahr eine Verbesserung der Lage des jüdischen Staates. Diese Beurteilung begründet er damit, daß die Palästinenser das Scheitern der Intifada erkannt, und daß die USA in diesem Zeitraum dem Terrorismus als politischem Mittel eine eindeutige Absage erteilt hätten.

Der 73jährige Karrierediplomat lobte die ungebrochene Standhaftigkeit der israelischen Öffentlichkeit angesichts einer beispiellosen Terrorkampagne. Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz, die Israel vom Libanon aus immer wieder in militärische Scharmützel verwickelt, ist nach Einschätzung Zalman Shovals so gefährlich wie die al-Qaida Osama Bin Ladens.

Der anglikanische Pfarrer Yazeed Said hatte im Namen seiner Kirche und aller palästinensischer Christen das Engagement christlicher Zionisten für den Staat Israel als „extrem enttäuschend“ bezeichnet. Gegenüber dem ökumenischen Nachrichtendienst „Ecumenical News International (ENI)“ betonte der Kaplan des anglikanischen Bischofs im Heiligen Land: „Diese Auseinandersetzung ist nicht zwischen Moslems und Juden, sondern zwischen Christen und Palästinensern. Dieser Konflikt ist nicht religiös, sondern politisch.“

„Wir brauchen Ermutigung!“, appellierte Zalman Shoval am Ende seines Vortrags über die aktuelle Lage an seine christlichen Zuhörer im Internationalen Kongreßzentrum in Jerusalem, und: „Wenige können uns so eine Ermutigung zuteil werden lassen, wie gerade die evangelikalen Christen.“

Auf lange Sicht zeigt sich der alte Kampfgefährte Ariel Sharons zuversichtlich: „Gemeinsam werden wir alle Hindernisse überwinden und alle Verheißungen werden wahr werden!“

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