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Kommentar: Zaudernde „Zaunkönige“

19 Plastiksäcke mit Leichen verändern nicht die Welt – auch nicht im Nahen Osten. Israels Reaktion war wortreich, doch wieder tatenlos. Letztes Mal, beim Anschlag von Megiddo (17 Tote), war Ariel Sharon auf dem Weg nach Amerika. Diesmal steht der Besuch von Colin Powell bevor. Da passen harsche Vergeltungsmaßnahmen einfach nicht, glaubt man in Jerusalem.

Das Ergebnis werden weitere Anschläge sein. Im Nahen Osten gibt nämlich nicht der Klügere nach, sondern der Schwächere. Wenn Israel nicht nachhaltig reagiert, dann sehen die Palästinenser darin Feigheit – und nicht Vernunft. Die nächsten Bombengürtel sind schon gefertigt.

Sharons Zauderei angesichts des Drucks von Amerika und Europa mag man kritisieren oder loben. Die jämmerliche Außendarstellung der Regierung in Jerusalem freilich kann man nur mit Kopfschütteln quittieren.

Während der unvermeidliche Shimon Peres in Bulgarien von einem „vorläufigen Palästinenserstaat“ träumt, erklärt Sozialistenchef Fuad Ben-Eliezer öffentlich seine Ablehnung einer Abschiebung Arafats, bevor im Kabinett beraten werden konnte. Der Gipfel: Ein sozialistischer Abgeordneter, Yossi Beilin, versagt gleich drei Mal dabei, in Holland zu erklären, daß in Jenin kein Massaker stattgefunden hat.

Der erneute Einmarsch in Shechem, Jenin und anderen Städten ist der kleinste gemeinsame Nenner einer unfähigen Koalition – und absolut wirkungslos. Ebenso wirkungslos wie der geplante Sicherheitszaun, der Samaria von Israel abkoppelt. „Zaunkönig“ Sharon sollte dies wissen.

Statt Arafat endlich festzusetzen, ohne daß Friedensaktivisten oder EU-Aktivisten durchkommen (oder wenigstens der infamen „Stimme Palästinas“ endgültig die Sendeanlagen in Schutt und Asche zu legen …), sieht man wieder Bilder israelischer Panzer in arabischen Städten und hört das Jammern der Erekats und Sha´aths auf „CNN“.

Israels Regierung muß von Europa und den USA das Recht einfordern, für jeden neuen Anschlag Gebiete zu annektieren, die automatisch international als Gebiete Israels anerkannt werden. Fangen wir einfach an mit der Anerkennung der Unteilbarkeit Jerusalems unter israelischer Souveränität.

Steuerzahler überall auf der Welt können von ihren Volksvertretern eines verlangen: Schutz und Sicherheit. Die Steuerzahler, die für die Gehälter der zaudernden Zaunkönige Peres, Ben-Eliezer und Sharon sorgen, sitzen nicht in Washington und nicht in Brüssel, sondern in Jerusalem und Tel Aviv, in Ariel, Kiryat Arba und Kfar Darom.

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