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Interview: EL AL mit Tiefpreisen und neuen Konzepten

Wenn es um die Sicherheit geht, ist Israels staatliche Fluggesellschaft EL AL weltweit ein Vorbild. Aber auch im Marketingbereich zählt die blau-weiße Airline zu den Kreativsten. „Israelnetz“ fragte EL AL-Deutschland-Chef Ben-Zion Malka (52) über neue Konzepte. Der in Haifa geborene Manager lebt und arbeitet seit 24 Jahren in Deutschland. Mit ihm sprach Christoph A. Zörb.

Israelnetz: Was gibt es Neues bei EL AL – kommt jetzt endlich die Trendwende im Israeltourismus?

Malka: Wer in den nächsten Wochen günstig nach Israel reisen möchte, der muß zu uns kommen. Jetzt starten wir mit Frühjahrs-Sonderpreisen …

Israelnetz: … und landen damit vermutlich einen Überraschungscoup. Erzählen Sie mal.

Malka: Vom 10. April bis zum 10. Juni können Israelfreunde für rund 500 Euro nach Israel kommen. Das Angebot beinhaltet neben dem Flug auch vier Übernachtungen mit Frühstück in einem Drei- oder Vier-Sterne Hotel in Jerusalem. Das Angebot ist buchbar bei jedem Israel-Reiseveranstalter. Diese Veranstalter stellen Gruppen von jeweils zehn Personen zusammen. Die Details gibt es aber erst nach Ostern.

Israelnetz: Warum auf einmal so günstig? Nicht wenige treue Israeltouristen haben sich schon lange über zu hohe Preise beklagt.

Malka: Wir wollen wirklich etwas bewegen. Wir, das sind EL AL und das Staatliche Israelische Verkehrsbüro. Wir wollen jetzt die Leute nach Israel bringen. Gott weiß, daß wir mit diesem Angebot keinen Cent verdienen. Im Gegenteil: Wir subventionieren.

Israelnetz: Das ehrt Sie. Was also bringt die Aktion?

Malka: Jeder Israelreisende ist ein Botschafter. Wer einmal dort war, will wieder hin. Aber wir sind realistisch genug, um zu sehen, daß es Ängste gibt. Viele haben Bedenken wegen der Sicherheitslage. Dabei ist Israel nach wie vor ein sicheres Reiseland. Wir möchten es denen, die jetzt kommen möchten, so einfach wie möglich machen.

Israelnetz: Schadet sich Ihre Gesellschaft nicht selbst, weil jetzt vielleicht einige vom regulären Flug auf den Supertarif umbuchen?

Malka: Das geht natürlich nicht. Wenn wir auch Umbuchungen möglich machen würden, dann würden wir uns in der Tat Schaden zufügen. Es ist wirklich ein zeitlich befristetes Sonderangebot. Wir sind sehr optimistisch.

Israelnetz: Jetzt gibt es also im Blick auf das Finanzielle keine Ausreden mehr für Israelfreunde …

Malka: So sehe ich das auch.

Israelnetz: EL AL fliegt 14 Mal pro Woche von Deutschland zum Ben-Gurion-Flughafen. Wie hoch ist der aktuelle Auslastungsgrad?

Malka: Er liegt bei derzeit 67 Prozent. Wir setzen Maschinen vom Typ Boing 737, 757 und 767 ein. Im Hochsommer fliegt ab München freitags sogar die ganz neue und große 777.

Israelnetz: Kurzentschlossene fliegen jetzt im Frühjahr zu günstigen Preisen. Was tun Sie, um auch die Gruppenreisen wieder in Gang zu bringen. Hier ist der Rückgang ja besonders deutlich.

Malka: Auch hier setzen wir auf neue Marketingkonzepte. Bislang haben wir einen aus jeder Gruppe auf eine sogenannte Promotion-Reise mitgenommen – meistens den Pfarrer. Ab Herbst fliegen drei: neben dem Pastor noch ein weiterer aus der Gemeinde – und ein Journalist. Der berichtet für die Zeitung, daß Israel ein gutes und sicheres Urlaubsland ist.

Israelnetz: EL AL gilt schon lange als die sicherste Fluggesellschaft der Welt. Was hat sich seit den Ereignissen des 11. September verändert?

Malka: Über Sicherheit reden wir in unserem Hause nicht – EL AL ist zu allen Zeiten sicher geflogen …

Israelnetz: … und wenn Sie doch reden …

Malka: … dann muß ich berichten, daß wir rund zwei Prozent des Gesamtumsatzes für die Sicherheit der Passagiere ausgeben. Das ist ein enorm hoher Anteil.

Israelnetz: Die Passagiere werden ausgiebig befragt …

Malka: … was sie sich gern gefallen lassen. Aber wir tun noch mehr. Seit dem vergangenen Herbst haben wir noch einmal kräftig investiert. Wir haben jetzt in Frankfurt ein Gerät, das die Sicherheit absolut gewährleistet. Dieses Gerät kostet freilich mehr als 1,5 Millionen Euro.

Israelnetz: Also ist EL AL nach wie vor der Trendsetter in Sachen Sicherheit im internationalen Luftverkehr?

Malka: Glauben Sie mir, im vergangenen September hätte ich zum Medienstar in Deutschland werden können. Ständig riefen Journalisten an. Sie wollten wissen, wie EL AL die Sicherheit in der Kabine gewährleistet. In allen Beiträgen über Flugsicherheit galt unsere Gesellschaft als vorbildlich. EL AL heißt „mehr als nur Sicherheit“.

Israelnetz: Wann waren Sie zuletzt in Israel?

Malka: Ich darf einmal im Monat nach Israel – und ich fliege gerne hin.

Israelnetz: Danke für das Gespräch.

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